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Immobilienmarkt

Immobilien werden wieder gekauft - das sind die Trends

21.05.2024, 14:54 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Die Anzahl der Immobilienkäufe nimmt wieder zu. Nachgefragt werden vor allem kleinere, preiswertere und besser sanierte Immobilien.

Außenansicht eines neu gebauten Einfamilienhauses in Deutschland. Das Haus ist mit Solarpanelen auf dem Dach ausgestattet und nach modernen Standards der Nachhaltigkeit gebaut.

Der Immobilienmarkt zeigte im ersten Quartal dieses Jahres deutliche Anzeichen einer Erholung. Häuser und Wohnungen verkaufen sich besser und schneller als in den vorigen Monaten. Die Nachfrage übersteigt mittlerweile wieder das Angebot und auch Objekte, die zuvor lange auf Käufer:innen warteten, werden nun wieder verkauft. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Immobilienplattform Immoscout24 hervor. Verglichen wurde dabei die Anzahl der Kaufgesuche und die Zahl der inserierten Immobilien. Ein zusätzliches Ergebnis der Auswertung: Die Vermarktungsgeschwindigkeit hat sich erheblich erhöht – Käufer:innen zögern also nicht mehr lange und greifen schneller zu.

Preise in den Metropolen steigen wieder

Mit der höheren Nachfrage ziehen auch die Preise wieder an. In den meisten Metropolen, mit Ausnahme von München und Köln, stiegen die Preise für Immobilien im ersten Quartal. In Städten wie Frankfurt, Berlin und Stuttgart verzeichneten die Preise einen Anstieg von etwa 0,3 Prozent, während es in Hamburg sogar einen Zuwachs von rund 0,9 Prozent gab. Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohneigentum liegt derzeit bei etwa 449.000 Euro. Mit einem Anteil von 70 Prozent sind es überwiegend Selbstnutzer:innen, die Immobilien erwerben, während Kapitalanleger:innen derzeit noch abwarten.

Besonders gefragt sind Immobilien aktuell in den Metropolen und deren Speckgürteln. Fast zwei Drittel aller Wohnungskäufe und rund die Hälfte der Hauskäufe entfallen auf die größten Städte. Dagegen sind ländliche Gebiete weniger gefragt, was den Trend zur Urbanisierung trotz der Homeoffice-Welle während der Pandemie bestätigt.

Effizienzklassen von Häusern und Wohnungen

Einfamilienhäuser auf dem Land werden häufig nur deshalb gekauft, weil die Preise in den Ballungsräumen unerschwinglich geworden sind. Dabei handelt es sich meist um Objekte mit schlechten Energieeffizienzklassen, die zuletzt hohe Preisabschläge erfahren haben.

Bei den verkauften Eigentumswohnungen zeigt sich ein anderes Bild: Energetisch sind sie in der Regel besser aufgestellt, wobei die Hälfte in die mittleren Energieklassen C und D fällt. Käufer:innen sparen oft an der Fläche, um sich die hohen Preise leisten zu können. Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit 50 bis 80 Quadratmetern sind die am häufigsten verkauften Eigentumswohnungen.

Finanzierungen werden risikoreicher

Ein Blick auf die Finanzierung der Immobilienkäufe zeigt, dass Erstkäufer:innen zunehmend gewagter finanzieren. Die Darlehenssumme beträgt im Schnitt rund 300.000 Euro, wobei die Beleihungsquote ein Rekordhoch von 89 Prozent erreicht hat. Das bedeutet: Käufer:innen können nur wenig Eigenkapital einbringen und müssen den Großteil des Kaufpreises über Kredite finanzieren. Die Tilgungsquote ist auf einen Tiefstand gefallen. Das hält zwar die monatliche Belastung gering, aber die Restschuld ist nach zehn Jahren immer noch vergleichsweise hoch.

Die aktuellen Auswertungen von Immoscout24 zeigen, dass die Nachfrage nach gut sanierten Wohnungen der Energieklassen A und B zunimmt, während bei Häusern eher die günstigeren, sanierungsbedürftigen Objekte gefragt sind. Das könnte auf die Unsicherheiten und hohen Kosten in Bezug auf energetische Sanierungen zurückzuführen sein.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Nachfrage nach preiswerten Immobilien. Fast jede dritte Transaktion betrifft Objekte unter 250.000 Euro, und 40 Prozent der Käufe liegen unter 500.000 Euro. Diese Entwicklung ist wohl eine Folge der mittlerweile höheren Darlehenszinsen, die höhere Kreditsummen weniger attraktiv machen.

Auch die Größe der verkauften Immobilien verändert sich. Während kleinere Häuser mit 100 bis 200 Quadratmetern die Nachfrage dominieren, werden bei Wohnungen größere Einheiten ab 120 Quadratmetern beliebter. Das deutet darauf hin, dass Familien nicht nur ins Umland, sondern auch wieder vermehrt in die Städte ziehen.

Der Traum vom Haus im Grünen, der während der Pandemie populär war, verliert mittlerweile wieder an Attraktivität. Nur noch etwa 31 Prozent der Immobilientransaktionen finden auf dem Land statt, während die Metropolen und Speckgürtel wieder an Beliebtheit gewinnen. Dies könnte auch mit den Homeoffice-Regelungen zusammenhängen, die häufig nur wenige Tage pro Woche gelten, sodass ein kürzerer Arbeitsweg in diesen Fällen vorteilhaft ist.

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Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.
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