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Wenn die Heizungsförderung kippt: Ist jetzt die letzte Chance auf hohe Zuschüsse?

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Branchenvertreter rechnen mit deutlichen Kürzungen der Wärmepumpen-Förderung ab 2026. Wer rechtzeitig umsteigt, sichert sich noch bis zu 70 Prozent Zuschuss.

Modern ausgestatteter Heizungskeller

Die Heizungsbranche blickt mit wachsender Nervosität auf die geplante Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Die Sorge vor deutlichen Förderkürzungen und einem anschließenden Einbruch des Wärmepumpenmarkts wächst bei vielen Marktteilnehmern.

Im Wahlkampf hatte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für eine Abschaffung des Heizungsgesetzes ausgesprochen – blieb jedoch vage bei der konkreten Umgestaltung. Die Umsetzung der Reform liegt nun bei Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die bereits signalisiert hat, das Gesetz grundlegend überarbeiten zu wollen. Für Überraschung sorgte kürzlich ihre Aussage, das Betriebsverbot für Heizkessel aus der Zeit vor 1991 aufheben zu wollen.

Reduzierung der Förderquote um 50 Prozent?

Besonders die mögliche Kürzung der staatlichen Förderungen für umweltfreundliche Heizsysteme beunruhigt die Branche. Jan Ossenbrink, Mitgründer des Wärmepumpen-Startups Vamo, rechnet damit, dass die Zuschüsse bereits Anfang 2026 um etwa 50 Prozent sinken könnten. Das würde zunächst einen starken Nachfrageanstieg auslösen, gefolgt von einem drastischen Einbruch des Marktes. Ossenbrink weist darauf hin, dass seine Einschätzungen zwar spekulativ sind, aber auf fundierten Analysen beruhen.

Derzeit profitieren Hausbesitzer:innen bei einem Umstieg auf moderne Heizungen von einer Grundförderung in Höhe von 30 Prozent. Dabei werden Kosten von bis zu 30.000 Euro berücksichtigt. Zusätzlich können verschiedene Boni in Anspruch genommen werden:

  • Klima­geschwindig­keits­bonus: 20 % (bei einem Heizungstausch bis 2028)

  • Einkommens­bonus: 30 % (bei einem Haushalts­jahres­einkommen von maximal 40.000 Euro)

  • Effizienzbonus: 5 % (für bestimmte Wärmepumpen)

Insgesamt sind derzeit Zuschüsse von bis zu 70 Prozent möglich. Sollte die Förderung um die Hälfte gekürzt werden, würde der maximale Zuschuss für Wärmepumpen von derzeit 21.000 auf 10.500 Euro sinken.

Debatte um Förderhöhe: Preistreiber oder Investitionsanreiz?

Eine niedrigere Förderquote könnte aber auch positive Nebenwirkungen haben. Einige Fachleute halten die bisherige Förderung für zu großzügig. Ihre Vermutung: Hohe Subventionen sind neben Lohnkosten, Bürokratie und Steuern mitverantwortlich für die vergleichsweise hohen Preise von Wärmepumpen in Deutschland. Die Deutsche Umwelthilfe schlägt daher eine pauschale Förderung von 7.000 Euro vor. Ob dadurch tatsächlich niedrigere Gerätepreise entstehen würden, ist ungewiss, denn die strukturellen Kostentreiber blieben bestehen.

Wärmepumpen weiterhin gefragt – trotz Unsicherheit

Trotz der wachsenden Unsicherheit über die künftige Förderung verzeichnet die Wärmepumpenbranche weiteres Wachstum. Im ersten Quartal 2025 stieg der Absatz nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) um 35 Prozent. Gleichzeitig sank der Verkauf von Gasheizungen um 48 Prozent, der Absatz von Ölheizungen brach sogar um 81 Prozent ein. Der Marktanteil der Wärmepumpen erreichte damit ein Rekordhoch von 42 Prozent.

Auch die Zahl der genehmigten Förderanträge bleibt auf hohem Niveau: Allein in den ersten drei Monaten 2025 bewilligte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über 63.500 Anträge für Wärmepumpen. Zusätzlichen Schwung könnte eine Senkung des Strompreises bringen. Laut einer Umfrage im „Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor“ fordern 76 Prozent der Befragten niedrigere Stromkosten als Voraussetzung für den Umstieg auf eine Wärmepumpe.

Klar ist: Die kommenden Entscheidungen der Bundesregierung werden maßgeblich für die Energiewende im Gebäudesektor sein. Ob die Branche die Herausforderungen meistert, hängt davon ab, wie Förderpolitik, Preise und technische Innovationen künftig zusammenspielen.

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