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Klimaziel 2040: Hamburg stimmt für radikale Wärmewende

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Hamburg zieht das Ziel, klimaneutral zu werden, um fünf Jahre vor – von 2045 auf 2040. Der flächendeckende Wechsel zu nachhaltigen Heizlösungen dürfte die Stadt noch vor einige Herausforderungen stellen.

Moderner Heizungskeller von innen

Hamburg muss spätestens bis 2040 klimaneutral werden – das hat der „Hamburger Zukunftsentscheid“ mit einer Mehrheit von über 53 Prozent ergeben. Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister der Hansestadt, kündigte an, der Hamburger Klimaplan solle an „die neuen formalen Anforderungen“ angepasst werden, wie es Verfassung und Rechtslage bei Volksgesetzgebungen vorsehen. Dabei werde auch berücksichtigt, dass Klimaschutz bezahlbar und sozial verträglich bleiben müsse. Für die Umsetzung gilt eine Übergangsfrist von zwei Jahren. Tschentscher betonte jedoch, dass zuvor auf Bundesebene die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden müssten.

Künftig sollen jährliche Obergrenzen für den CO₂-Ausstoß gelten. Die Sektorziele für private Haushalte, Verkehr, Gewerbe und Industrie leiten sich dabei aus dem Klimaplan der Stadt ab, der regelmäßig aktualisiert wird. Werden die Vorgaben verfehlt, sind Sofortprogramme zur Gegensteuerung vorgesehen.

Vorzeitige Stilllegung von Heizungen unausweichlich

Im Gebäudebereich hat der Volksentscheid vor allem Auswirkungen auf die Heizungswahl: Alle Gas- und Ölheizungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden müssen bis 2040 durch klimafreundliche Alternativen wie Wärmepumpen oder einen Fernwärmeanschluss ersetzt werden. Das kommt auch dann zum Tragen, wenn Heizungen erst kürzlich erneuert wurden und bereits vor ihrem regulären Nutzungsende ausgetauscht werden müssen. Davon werden nicht wenige Haushalte betroffen sein: Die übliche Lebensdauer von Heizungen liegt bei 20 bis 25 Jahren, während nur noch 15 Jahre bis zur angestrebten Klimaneutralität der Stadt bleiben.

Vermieter sollen durch Förderprogramme beim Heizungstausch und bei energetischen Sanierungen unterstützt werden. Die Kosten sollen laut Volksentscheid nicht vollständig auf Mieterinnen und Mieter umgelegt werden dürfen. Trotzdem ist zu erwarten, dass in vielen Fällen Mieterhöhungen folgen werden.

Gas derzeit hauptsächliche Energiequelle

Derzeit machen Gas- und Fernwärmeheizungen etwa 90 Prozent aller Hamburger Heizungen aus. Der Gasanteil liegt bei 55 Prozent und entspricht damit dem Bundesdurchschnitt. Innerhalb des Stadtgebiets gibt es jedoch deutliche Unterschiede bei der Wärmeversorgung: Während etwa in Stellshoop nur 8 Prozent der Heizungen mit Gas betrieben werden, sind es in der Veddel 93 Prozent. Außerhalb des Zentrums liegt der Anteil häufig bei etwa 80 Prozent.

Heizöl kommt als Energieträger nur noch in 7 Prozent der Hamburger Haushalte zum Einsatz. Doch auch hier gibt es Ausreißer: In Steinwerder werden 79 Prozent der Wohnungen mit Öl beheizt, in Gut Moor sind es etwas mehr als die Hälfte.

Auch die Fernwärme ist in Hamburg nicht klimaneutral: Der größte Teil stammt derzeit aus den Kohlekraftwerken Tiefstack und Wedel. Letzteres soll durch den neuen Energiepark Hafen ersetzt werden, der dann Fernwärme aus nachhaltigen Quellen wie Industrieabwärme, Abwasser und Abfallverwertung liefern wird. Der klimagerechte Umbau von Tiefstack soll bis spätestens 2030 abgeschlossen sein.

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