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Fernwärme wird zur Kostenfalle – Ist ein Preisdeckel die Lösung?

Lesezeit: 2 min Claudia Mühlbauer

Viele Fernwärme-Kund:innen zahlen weit über dem Durchschnitt – und der Energieverbrauch steigt wieder an. Expert:innen fordern Maßnahmen zur Entlastung der Haushalte.

Fernwärmeleitungen in einem Blockheizkraftwerk unter blauem, leicht bewölktem Himmel

In 27 Prozent der Wärmenetze zahlen Haushalte inzwischen 20 Cent oder mehr pro kWh. Im Vergleich zum Durchschnittspreis von 17 Cent je kWh fallen so in einem typischen Mehrfamilienhaus jährliche Mehrausgaben von mindestens 290 Euro an. In beinahe jedem zehnten Wärmenetz liegt der Preis sogar bei 25 Cent – in diesen Fällen zahlen Verbraucher:innen knapp 770 Euro mehr. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) von etwa 580 Fernwärmenetzen, die auf der Preistransparenzplattform Fernwärme zu finden sind.

Preisdeckel auf Wärmepumpen-Niveau gefordert

Besonders problematisch: Anders als bei Strom oder Gas können Verbraucher:innen ihren Fernwärmeanbieter nicht wechseln – sie sind an den jeweiligen Versorger gebunden. Der vzbv sieht darin eine strukturelle Schieflage und fordert eine gesetzliche Preisobergrenze, die sich an den Kosten für den Betrieb von Wärmepumpen orientieren sollte. Florian Munder, Energieexperte beim vzbv, betont die Notwendigkeit einer zügigen Modernisierung der Fernwärmeverordnung und der Einrichtung einer bundesweiten Preisaufsicht.

Munder sieht in bezahlbarer Fernwärme einen zentralen Baustein für eine erfolgreiche Wärmewende. Aus vzbv-Sicht sollten künftig aber nur Wärmenetze entstehen, bei denen die Kosten für die Verbraucher:innen auf dem Niveau von Wärmepumpen liegen. „Um einen fairen Vergleich zwischen den beiden Schlüsseltechnologien der Wärmewende ziehen zu können, müssen Wärmenetze und Wärmepumpen eine vergleichbare öffentliche Förderung erhalten“, so Munder weiter.

Höhere Kosten durch steigenden Energieverbrauch

Eine weitere Herausforderung neben den hohen Fernwärmekosten: In der vergangenen Heizperiode ist der Energieverbrauch im Heizungsbereich im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr deutlich gestiegen. Laut einer aktuellen Auswertung der Techem GmbH war der Verbrauch der Energieträger Heizöl, Erdgas und Fernwärme in diesen Monaten durchschnittlich 23,6 Prozent höher als in der vorangegangenen Heizperiode. Der Fernwärmeverbrauch stieg um 24,1 Prozent auf 59,4 kWh pro Quadratmeter.

Die Bemühungen, Energie einzusparen, seien in den letzten Jahren zurückgegangen, erklärt Techem-Chef Matthias Hartmann. Angesichts der weiterhin hohen Energiepreise müssen sich viele Verbraucher:innen daher auf höhere Kosten bei der bevorstehenden Heizkostenabrechnung einstellen.

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