Geld weg, kalte Wohnung: Fake-Shops für Brennmaterial haben wieder Hochsaison
Online tauchen wieder vermehrt unseriöse Shops für Heizöl, Holz und Pellets auf. Wer beim Kauf nicht genau hinschaut, riskiert, sein Geld zu verlieren.
Mit dem Beginn der kühleren Jahreszeit steigt nicht nur der Bedarf an Heizöl, Holz und Pellets, sondern auch die Gefahr, beim Online-Kauf auf dubiose Angebote hereinzufallen. Die Verbraucherzentralen warnen derzeit vor einer wachsenden Zahl professionell gestalteter Fake-Shops, die mit günstigen Brennstoffpreisen locken. „Es gehört zum Geschäftsmodell von Betrügern, die saisonal bedingte Nachfrage auszunutzen“, erklärt Kathrin Bartsch, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Derzeit sollten Käufer:innen bei Online-Anbietern besonders vorsichtig sein.
Warnsignale bei Online-Brennstoffanbietern
Viele der gefälschten Internetseiten wirken durch vermeintlich authentische Logos, Gütesiegel und detaillierte Produktbeschreibungen auf den ersten Blick seriös. Häufig sind jedoch Impressumsdaten frei erfunden oder von anderen Shops kopiert. Telefonnummern sind nicht vergeben oder leiten zu Sprachdiensten weiter, die keinen Bezug zum Anbieter haben. Zunehmend verlagern betrügerische Internetseiten die Kommunikation komplett auf Messenger-Dienste wie WhatsApp. Wird Kund:innen beim Online-Kauf von Brennstoffen ein Wechsel auf so eine App vorgeschlagen, ist Skepsis angebracht.
Da Fake-Shops oft schnell erkannt und aus dem Netz genommen werden, kann auch eine erst kürzlich registrierte Domain auf Betrugsabsichten hinweisen. Weitere Warnzeichen sind Bestellflächen in fremder Sprache und Vorkasse als einzige Zahlungsmöglichkeit – häufig mit dem Hinweis auf angebliche technische Probleme bei anderen Zahlungsmethoden. Liegt der Brennstoffpreis deutlich unter dem Durchschnitt anderer Anbieter, ist in jedem Fall Vorsicht geboten.
Fake-Shops erkennen und vermeiden
Verbraucher:innen sollten die Angaben im Impressum und zu den Unternehmensdaten genau prüfen. Adressen und Firmennamen lassen sich über Kartendienste wie Google Maps oder OpenStreetMap abgleichen. Bei deutschen Anbietern kann ein Blick ins Handelsregister helfen, bei europäischen Firmen das Europäische Justizportal. Auch angebliche Prüfsiegel sollten hinterfragt werden: Echte Siegel führen per Klick direkt zur Internetseite des Zertifizierers.
Zur schnellen Überprüfung eignet sich etwa der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Hier können Verbraucher:innen die Internetadresse eines Anbieters eingeben und prüfen lassen, ob Anzeichen für Betrug vorliegen. Das Ergebnis wird in Ampelfarben angezeigt: Grün bedeutet, dass der Online-Shop bisher nicht negativ aufgefallen ist. Bei gelb eingestuften Anbietern gibt es Grund zur Vorsicht, weswegen selbst noch einmal geprüft werden sollte. Rot markierte Anbieter sind bereits als Fake-Shops gemeldet worden.