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EZB-Leitzinsentscheidung: Ist der Zinsgipfel jetzt erreicht?

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Nach dem jüngsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank bleibt der Leitzins unverändert bei 4,5 Prozent. Die Bauzinsen spiegeln die erwartete Entwicklung bereits wider – sie befinden sich im Abwärtstrend.

Stadtpanorama von Frankfurt am Main mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank EZB

Zum zweiten Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag von einer Erhöhung der Zinsen im Euroraum abgesehen. Der Leitzins verbleibt bei 4,5 Prozent, der Einlagensatz bei 4,0 Prozent. Maßgeblich für das Ausbleiben weiterer Zinserhöhungen war der Rückgang der Inflation: Innerhalb der Währungsunion lag die Inflationsrate im November nur noch bei +2,4 Prozent. Auch in Deutschland schwächte sie sich mit einem Wert von +3,2 Prozent bereits den fünften Monat in Folge ab. Im Oktober hatte die EZB nach zehn vorangegangenen Zinserhöhungen daher eine erste Erhöhungspause eingelegt. Immobilienexperte Swen Dreßen von Aroundhome schätzt die zukünftige Zinsentwicklung und die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt positiv ein:

„Nach den neuesten Signalen der US-Notenbank, 2024 den Leitzins möglicherweise absenken zu wollen, kann dieser Schritt auch für den europäischen Raum erwartet werden. Bleibt der Zins 2024 nicht nur stabil, sondern sinkt sogar, wird dies maßgeblich zur Erholung des angeschlagenen Immobilienmarktes beitragen und wieder mehr Menschen den Kauf oder Verkauf von Wohneigentum ermöglichen.“

Sinkende Bauzinsen in den vergangenen Wochen

Die Entscheidung der EZB wurde wegen der sinkenden Inflationsrate erwartet. Bereits vorweggenommen wurde die Entwicklung von den Bauzinsen, die kontinuierlich zurückgehen. Während der letzten sechs Wochen sanken sie etwa um einen halben Prozentpunkt und liegen nach Angaben von interhyp nun im Schnitt zwischen 3,63 und 3,87 Prozent. Mitte Oktober waren es noch bis zu 4,4 Prozent.

Grafik zur Bauzinsentwicklung in Deutschland von Juli bis Dezember 2023

Immobilienkauf wird wieder einfacher

Durch den Sinkflug der Bauzinsen haben potenzielle Eigenheimkäufer:innen den Vorteil einer günstigeren Finanzierung. Dazu trägt auch das Kaufpreisniveau bei, das während des vergangenen Jahres deutlich abgenommen hat. „Die Aussichten für den Immobilienkauf haben sich für 2024 deutlich aufgehellt", sagte Tom Peeters, Geschäftsführer des Finanzierungsvermittlers Baufi24. Auch Dreßen von Aroundhome äußerte sich optimistisch:

„Mit der Entscheidung, die Leitzinsen zum zweiten Mal in Folge unverändert konstant zu halten, sorgt die Zentralbank zunächst für mehr Sicherheit im Immobilienmarkt. Der dauerhafte Anstieg der Zinsen in den letzten 18 Monaten scheint damit überwunden zu sein. Es ist zu erwarten, dass Kaufinteressierte durch konstante Finanzierungskonditionen wieder mehr in den Markt zurückkehren und mehr Transaktionen realisiert werden können. Personen mit Verkaufswunsch können entsprechend darauf hoffen, dass ihre Immobilie schneller als im letzten Jahr veräußert wird.“

Expert:innen erwarten, dass die EZB ihren Kurs im kommenden Jahr beibehalten wird und erste Zinssenkungen im dritten oder vierten Quartal erfolgen könnten. Michael Neumann, Chef des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, äußert sich zu der erwarteten Bauzinsentwicklung: „Ich gehe davon aus, dass wir uns bei einer zehnjährigen Zinsfestschreibung in einem Korridor von drei bis vier Prozent bewegen. Dabei werden kleinere Ausschläge meines Erachtens eher nach unten als nach oben gehen.“