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dena-Gebäudereport: Dringend mehr Tempo bei Wärmewende erforderlich

Lesezeit: 3 min Lina Strauss

Im deutschen Gebäudesektor ist der Energieverbrauch kaum gesunken. Immer noch dominieren fossile Energieträger wie Öl und Gas die Wärmeerzeugung. Dena fordert daher schnellere Umsetzung der Klimaschutz-Maßnahmen.

Gas Boiler hinter offener Tür im Haus

Trotz der bisherigen Bemühungen ist der Energieverbrauch im deutschen Gebäudesektor kaum zurückgegangen. Immer noch verursachen Gebäude mit rund 40 Prozent die meisten CO2-Emmissionen in Deutschland. Schuld daran haben vor allem fossile Energieträger wie Öl und Gas, die nach wie vor die häufigsten Wärmeerzeuger in deutschen Häusern sind. Wird das Tempo der Wärmewende nicht massiv beschleunigt, wird es schwierig, die Klimaschutzziele bis 2045 zu erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt der diesjährige Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena).

2022 wieder mehr CO2-Emissionen als 2020

Der dena-Gebäudereport offenbart, wie es um Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Gebäudebestand in Deutschland bestellt ist. Für dieses Jahr zeigen sich nur kleine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. So sind die Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gesunken. Dennoch betrugen die Emissionen 746 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Das sind 15 Millionen Tonnen mehr CO2-Emissionen als 2020, dem Jahr mit dem bisher niedrigsten Stand. Einen großen Anteil zu den Emissionen in Deutschland leisten unsanierte Häuser, die mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas Wärme erzeugen.

Fast 80 Prozent heizen mit Öl oder Gas

Die Absatzzahlen von Wärmepumpen sind 2022 um 53 Prozent gestiegen und konnten damit das höchste Wachstum verzeichnen. Im Neubau sind sie die beliebteste Heizung: 2022 lag der Anteil bei 57 Prozent, während der von Öl und Gas auf 28 Prozent sank. Im gesamten Gebäudebestand ist der Anteil jedoch wesentlich geringer: Lediglich 7,3 Prozent der installierten Heizungen waren Wärmepumpen. Fossile Heizungen dominieren nach wie vor die Wärmeerzeugung in Deutschland. Insgesamt lag deren Anteil bei rund 78 Prozent mit folgender Aufteilung:

  • 14,3 Mio. Gasheizungen

  • 5,1 Mio. Ölheizungen

  • 84.000 Kohleheizungen

Im dena-Gebäudereport ist das Urteil zur bisherigen Wärmewende daher eindeutig:

„Obwohl erneuerbare Energieträger in der Wärmeerzeugung an Bedeutung gewinnen, sind die bisherigen Entwicklungen nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“

Weckruf für mehr Tempo bei Wärmewende

Der jährliche Gebäudereport zeigt dringenden Handlungsbedarf im deutschen Gebäudesektor. Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, nennt die Ergebnisse des Datenreports einen „eindeutigen Weckruf“. Bisher wurden bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Weichen für die Wärmewende zu stellen. Doch jetzt sei es wichtig, konkrete Taten folgen zu lassen. Enders sieht ansonsten die Erreichung der nationalen Klimaschutzziele in Gefahr:

„Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand unumgänglich. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die Bundeförderung Effiziente Gebäude BEG sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung bieten wichtige Grundlagen, aber es bedarf jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen auch umzusetzen.“