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CO₂-Bilanz schlägt Lage: Warum ineffiziente Häuser zum Ladenhüter werden

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Häuser mit schlechter Energiebilanz werden immer schwerer verkäuflich – Energieeffizienz ist zur neuen Währung am Immobilienmarkt geworden.

Neubau eines Einfamilienhauses während der Fertigstellung

Beim Verkauf von Immobilien gewinnt die Energieeffizienz zunehmend an Bedeutung – und löst die Lage als wichtigsten Wertfaktor ab. Verschiedene Studien belegen: Immobilien mit schlechter Energiebilanz verlieren deutlich an Marktwert, während energieeffiziente Objekte deutlich höhere Preise erzielen können.

Haupttreiber dieser Entwicklung sind zum einen die hohen Heizkosten bei schlecht gedämmten Gebäuden mit fossilen Heizsystemen. Zum anderen sorgt der Anstieg bei der CO₂-Bepreisung dafür, dass die Wärmeversorgung energieineffizienter Immobilien noch teurer wird.

Steigende CO₂-Abgabe verschärft die Entwicklung am Immobilienmarkt

Ende Januar 2025 hat der Bundestag die Fortführung der CO₂-Abgabe ab 2027 beschlossen und damit eine für alle EU-Mitgliedstaaten verbindliche Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Derzeit liegt der Preis bei 55 Euro pro Tonne CO₂. Im nächsten Jahr wird die Höhe der Abgabe innerhalb eines festgelegten Preiskorridors liegen, ab 2027 soll sich der Preis frei auf dem Markt für Emissionszertifikate bilden.

  • Ab 1. Januar 2026: 55 bis 65 Euro pro Tonne CO₂

  • Ab 1. Januar 2027: Marktbasierte Preisbildung (Schätzungen: 100 bis 300 Euro pro Tonne CO₂)

Für Verbraucher:innen bedeutet das: Fossile Brennstoffe werden spürbar teurer, die Heizkosten könnten sich in schlecht gedämmten Häusern mit Gas- oder Ölheizung sogar verdoppeln.

Diese Erwartung wirkt sich bereits spürbar auf die Immobilienpreise aus. „Die Wertentwicklung hängt immer stärker von den Kosten im laufenden Betrieb ab, vor allem vom Verbrauch an Gas und Strom“, so Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse. Kaufinteressierte bevorzugten Immobilien, nach deren Erwerb keine großen Investitionen mehr nötig sind – etwa solche mit Wärmepumpe und Solaranlage.

Studien belegen: Energieeffizienz beeinflusst Immobilienpreise deutlich

Frühere Marktanalysen zeigen bereits deutlich, wie stark sich die Energieeffizienz auf Immobilienpreise auswirkt. Eine Untersuchung von Immobilienscout24 aus dem vergangenen Jahr kam zu dem Ergebnis, dass Eigentümer:innen von Immobilien mit mittlerer Energieeffizienz erhebliche Preisverluste hinnehmen müssen. Demnach lagen die Angebotspreise für Einfamilienhäuser der Effizienzklasse D zwischen 16 und 29 Prozent unter denen der Klasse A – je nach Baujahr. Selbst bei Immobilien der Klasse B wurden noch Preisabschläge zwischen 10 und 17 Prozent festgestellt.

Auch die Immobilienberatung Jones Lang LaSalle (JLL) sieht diesen Trend bereits seit längerer Zeit. In ihrer Marktanalyse für das dritte Quartal 2023 verglich sie die Angebotspreise von Mehrfamilienhäusern in den 20 größten deutschen Städten mit den jeweiligen Energieausweisen. Das Ergebnis: Zwischen den besten und schlechtesten Effizienzklassen gab es einen durchschnittlichen Preisunterschied von 28,7 Prozent – ein Anstieg von vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Den größten Wertverlust erlitten Gebäude der Energieeffizienzklassen G und H. Für diese Immobilien wurden Preisabschläge von bis zu 46 Prozent festgestellt – im Jahr 2021 lag der Wertverlust noch bei 32 Prozent. Damit hat sich der Nachteil für energetisch besonders ineffiziente Objekte innerhalb von nur zwei Jahren nahezu um die Hälfte erhöht. Vor diesem Hintergrund gewinnt die energetische Sanierung zunehmend an Bedeutung, um den Wertverlust zu begrenzen und den Marktwert von Immobilien nachhaltig zu steigern.

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