Die Beliebtheit von Balkonkraftwerken in Deutschland nimmt rasant zu. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der kleinen Solaranlagen, auch bekannt als Steckersolargeräte, mehr als verdoppelt.
Über 780.000 Solarkraftwerke waren Ende 2024 im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erfasst. Gemeinsam kommen sie auf eine Leistung von annähernd 0,7 Gigawatt. Mehr als 430.000 neue Steckersolargeräte wurden im vergangenen Jahr ans Netz angeschlossen – das entspricht rund 55 Prozent aller derzeit betriebenen Anlagen. Da die Meldung im Marktstammdatenregister innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erfolgen muss, könnte das tatsächliche Wachstum durch Nachmeldungen noch höher ausfallen.
Politische Maßnahmen befeuern den Boom
Zu den Hauptursachen für den anhaltenden Trend zählen die vereinfachten gesetzlichen Rahmenbedingungen: Seit Herbst 2024 sind Vermieter:innen und Wohnungseigentümer:innen verpflichtet, die Installation von Steckersolargeräten grundsätzlich zu genehmigen. Diese Maßnahme hat die Verbreitung der Mini-Solaranlagen deutlich beschleunigt.
Laut Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, herrscht parteiübergreifend Konsens, den Ausbau von Solarkraftwerken zu fördern. Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen solle dadurch „ein Stück Selbstversorgung und aktive Teilhabe an der Energiewende“ ermöglicht werden. Zusätzlich tragen laut Körnig gesunkene Preise und ein wachsendes Angebot zum Erfolg bei. Leistungsstärkere Geräte, die eine höhere Energieausbeute versprechen, würden dadurch ebenfalls beliebter. „Der Solarboom auf Deutschlands Balkonen könnte sich sogar noch verstärken“, prognostiziert Körnig. Sollte diese Einschätzung zutreffen, könnte bereits im ersten Halbjahr 2025 die Millionengrenze bei Balkonkraftwerken überschritten werden.
Regionale Unterschiede in der Verbreitung
Laut Körnig hat sich Deutschland inzwischen zu einem Leitmarkt für Balkonkraftwerke entwickelt: „Weltweit wird mit großem Interesse verfolgt, wie die regulatorischen und technischen Rahmenbedingungen die sichere Anwendung dieser Systeme befördern.“
Bei der Verbreitung von Balkonkraftwerken gibt es regional jedoch deutliche Unterschiede. So ist in den bevölkerungsreicheren Regionen auch die Zahl der installierten Balkonkraftwerke höher. Nordrhein-Westfalen liegt mit rund 157.000 registrierten Anlagen an der Spitze, gefolgt von Bayern mit 119.000. In Niedersachsen und Baden-Württemberg sind jeweils knapp über 100.000 Anlagen in Betrieb. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie das Saarland, die allesamt weniger als 10.000 Steckersolargeräte vorweisen können.
Balkonkraftwerke sind ein guter Einstieg in die Nutzung von Solarenergie. Wer jedoch langfristig mehr Energie erzeugen und speichern möchten, kann über eine größere Solaranlage nachdenken. Erfahrene Fachfirmen unterstützen bei der Planung und Umsetzung.
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Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.