10 Fehler beim Streichen von Wänden und wie Sie sie vermeiden
Anika Wegner
19. Januar 2021
Sie möchten Ihrem Zuhause einen neuen Anstrich geben? Tatsächlich gibt es kaum etwas, was so schnell für frischen Wind sorgt, wie ein neuer Farbanstrich. Doch gerade Hobbymaler können hier schnell ein paar Dinge falsch machen. Wir klären Sie über die gängigen Fehler beim Streichen von Wänden auf und verraten Ihnen, wie Sie sie ganz einfach vermeiden.
Gerade dann, wenn man viele Zimmer streichen will, ist man dazu geneigt, eher zu günstiger Wandfarbe zu greifen. Allerdings ist billige Farbe häufig nicht besonders deckend, sodass nach dem Streichen die alte Farbe durchscheint oder Streifen zu sehen sind. Dies lässt sich nur mit einem zweiten Anstrich beheben, was im Endeffekt nicht nur mehr Arbeit, sondern auch mehr Geld kostet.
Wer eine farbige Wand weiß streichen möchte, sollte auf eine Farbe mit einer hohen Deckkraft setzen.
Zudem werden in billiger Wandfarbe auch nur billige oder wenige Farbpigmente verwendet. Damit werden Sie nie ein wirklich strahlendes Weiß hinbekommen, egal wie oft Sie nachstreichen. Achten Sie daher beim Farbkauf auf gute Qualität und eine hohe Deckkraft der Klasse 1.
2. Fehler: Nicht auf die Farbwirkung achten
Ihre Lieblingsfarbe ist Rot und das möchten Sie auch zeigen? Für Ihr Schlafzimmer ist sie allerdings nicht so gut geeignet, da Rot für Hitze, Energie und Warnung steht. Nutzen Sie lieber die Wirkung bestimmter Farben, um aus Ihrem Schlafzimmer einen richtigen Ruhepol zu kreieren. Dazu eignen sich besonders beruhigende Töne, wie z. B. Blau, Grau oder Grün. Gelbtöne schaffen dagegen eine fröhliche Stimmung und sind daher vor allem für das Wohnzimmer gut geeignet.
3. Fehler: Zu wenig Farbe kaufen
Um die tatsächlich benötigte Farbmenge zu ermitteln, sollten Sie zuerst Ihre Wände ausmessen. Nehmen Sie Länge mal Breite von den Flächen, die Sie streichen möchten und addieren Sie alles zusammen: Dies ergibt die Quadratmeterzahl, für die Sie Farbe benötigen - dabei die Decke nicht vergessen! Rechnen Sie noch etwa 10 bis 20 Prozent mehr hinzu, um genügend Farbe für Ausbesserungen zu haben. Auf dem Farbeimer ist in der Regel der Verbrauch pro Quadratmeter angegeben.
4. Fehler: Nichts abdecken
Die Farbe ist gekauft und Sie wollen am Liebsten sofort loslegen? Wenn Sie sich vorher aber noch die Zeit nehmen, alle Ränder sorgfältig abzukleben und den Boden abzudecken, erleichtert Ihnen das den Anstrich enorm. So müssen Sie beim Streichen nicht auf jede kleine Kante achten und kommen viel zügiger voran. Zudem können Sie so sicher sein, dass keine Farbspritzer auf dem schönen Bodenbelag landen.
Achten Sie auf hochwertiges Malerkrepp, um nach dem Abziehen saubere Kanten zu erzielen.
5. Fehler: Die Farbe nicht umrühren
Dieser Schritt klingt zwar banal, ist aber dennoch sehr wichtig: Besonders dunkle Farben enthalten viele Farbpigmente, die sich im Laufe der Zeit auf dem Boden absetzen können. Rühren Sie daher die Farbe vor dem Streichen unbedingt gut durch, damit Sie ein gleichmäßiges Ergebnis erzielen.
6. Fehler: Mit der falschen Technik streichen
Fangen Sie immer zuerst mit den Ecken und Kanten an und streichen Sie anschließend den Rest der Wand. An den Rändern tendiert man schnell dazu, mehr Farbe als nötig aufzutragen. Dadurch können sie aber schnell dunkler als die Wand wirken, sobald die Farbe getrocknet ist. Arbeiten Sie besser mit der Nass-in-Nass-Technik: Streichen Sie zuerst die Ecken und Kanten mit einem breiten Pinsel großzügig vor und streichen Sie dann mit der Farbrolle ein wenig in die schon feuchte Farbfläche hinein. Streichen Sie mit dieser Technik auch den Rest der Wand. So bekommen Sie einen sauberen Übergang.
Auch viele Maler-Profis arbeiten mit der Nass-in-Nass-Technik.
7. Fehler: Zuerst die Wände streichen
Lieber erstmal mit den Wänden anfangen, weil das Streichen dort nicht so anstrengend ist? Lieber nicht! Gerade bei einem Deckenanstrich können schnell Farbspritzer auf den Wänden landen, was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn Sie die Wände in einer anderen Farbe streichen.
Schlimmer kann es allerdings aussehen, wenn Sie die Decke überhaupt nicht streichen. Was uns im Alltag nicht auffällt: Die Farbe verliert im Laufe der Zeit ihre Strahlkraft. Sichtbar wird das allerdings erst im direkten Vergleich. Wenn Sie nur die Wände neu streichen, kann die Decke dagegen schnell grau und fade aussehen.
8. Fehler: Nicht auf die Raumtemperatur achten
Damit die Farbe gleichmäßig trocknet, sollten Sie auf eine konstante Raumtemperatur von etwa 16 bis 20 Grad Celsius achten. Drehen Sie im Winter die Heizung voll auf, trocknet die Farbe in der Nähe der Heizung zu schnell und es können sichtbare Ansätze entstehen. Kippen Sie lieber das Fenster während und nach dem Streichen an, damit die Farbe langsam trocknen kann.
9. Fehler: Zu lange mit der Nachbearbeitung gewartet
Warten Sie mit dem Abziehen des Kreppbandes nicht zu lange. Ist die Farbe bereits komplett getrocknet, kann sie beim Abziehen bröckeln. Sie sollten sie daher nur kurz antrocknen lassen.
Machen Sie sich außerdem nach dem Streichen direkt auf die Suche nach Farbspritzern. Diese können schnell mal auf Fenstern oder Möbeln landen. Solange die Farbe noch feucht ist, lässt sie sich einfach mit einem feuchten Tuch wegwischen.
10. Fehler: Farbreste nicht aufbewahren
Ihr Kleinkind hat mit Buntstiften die Wand bemalt? Der Hund hat nach einem Pfützenbad auch etwas Matschwasser an der Wand hinterlassen? Heben Sie Farbreste in einem gut ausgespülten Einmachglas auf, um solche Patzer schnell beseitigen zu können. Zudem lohnt es sich auch, den Namen der Farbe und des Herstellers zu notieren, falls Sie die Wand später nochmal in derselben Farbe streichen wollen.