Für eine wohnliche Bodengestaltung

Fliesenlegen - Fliesentypen, Verlegetechniken und praktische Tipps

Christina Tobias
19. Mai 2021
Fliesen sind die perfekten Bausteine für einen pflegeleichten und robusten Untergrund. Mit einer hochwertigen Optik und professionell verlegt, machen sie nicht nur in Bad und Küche eine gute Figur. Fliesen in Holzoptik oder Granitfliesen sorgen auch im Wohnzimmer für einen eleganten und hochwertigen Look. Aber wie finden Sie eigentlich gute Fliesenleger:innen, die Ihre Wohnträume zufriedenstellend umsetzen, und welche Kosten sollten Sie einplanen?

Welche Fliesenarten gibt es – und was sollten Sie bedenken?

Küchenfliesen, Badfliesen, Bodenfliesen, Wandfliesen: Je nach Einsatzgebiet der Fliesen müssen verschiedene Faktoren bedacht werden. Auf diese Kriterien sollten Sie bei der Wand- und Bodengestaltung achten:

  Steingut, Steinzeug, Feinsteinzeug oder Naturstein

Zuerst stellt sich die Frage nach dem richtigen Material. Badezimmerfliesen müssen zum Beispiel eine andere Beschaffenheit aufweisen als dekorative Wandfliesen.

  • Steingutfliesen sind glasiert, pflegeleicht und werden bei 850 bis 1.000 Grad Celsius gebrannt. Das Material ist sehr weich, lässt sich leicht zuschneiden und eignet sich deshalb auch für verwinkelte Stellen. Gerade als Wandfliesen eignen sie sich sehr gut. Für den Außenbereich sind Steingutfliesen nicht geeignet, da das Material nicht frostsicher ist und leicht porös wird.
  • Steinzeugfliesen werden bei 1.200 Grad gebrannt und sind deshalb robuster als die Steingut-Variante. Sie sind wasserabweisend, rutschhemmend, frostsicher und können deshalb auch draußen verwendet werden. In unglasierter Form, eignen sie sich perfekt für stark beanspruchte Untergründe, wie zum Beispiel für den Terrassenboden.
Fliesen in unterschiedlichen Designs sorgen für einen besonderen Look.
  • Feinsteinzeugfliesen weisen eine sehr niedrige Porosität auf und nehmen fast kein Wasser auf. Deswegen sind sie vor allem für Bäder ein beliebter Bodenbelag. Gerade bei Badezimmerfliesen sollten Sie allerdings immer auf die Rutschfestigkeit achten, um bei Nässe keine bösen Überraschungen zu erleben.
  • Natursteinfliesen punkten mit einem natürlichen Look und langlebigem Material. Sie haben die Wahl aus verschiedenen Größen und Farben. Häufig wird mit Granit gearbeitet, da es elegant wirkt und für den Innen- und Außenbereich geeignet ist.
  Unser Tipp:

Aktuell liegen Fliesen in Holzoptik voll im Trend. Sie vereinen die hochwertige Optik von Parkett mit den pflegeleichten Eigenschaften von Keramikfliesen.

  Glasiert und unglasiert

Die erste Entscheidung, die Sie bezüglich der Fliesen treffen sollten, ist, ob sie glasierte oder unglasierte Fliesen bevorzugen. Glasierte Fliesen haben eine glatte Oberfläche und lassen sich deshalb leicht reinigen. Sie sind aber auch anfälliger für Bestoßungen durch zum Beispiel Schuhe oder herunterfallende Gegenstände. Unglasierte Fliesen sind robuster und rutschhemmend. Dafür sind sie ohne eine Imprägnierung sehr anfällig für Schmutz, vor allem durch ölige oder fettige Substanzen. 

  Abriebgruppe

Es gibt fünf verschiedene Abriebgruppen für Keramikfliesen, die aussagen, für welches Einsatzgebiet sie geeignet sind. Wählen Sie Ihre Fliesen immer nach dem passenden Zweck aus.

  • Abriebgruppe 1: leichte Beanspruchung, als Wandfliesen geeignet
  • Abriebgruppe 2: leichte Beanspruchung, für Bad- und Schlafzimmer
  • Abriebgruppe 3: mittlere Beanspruchung, für Wohn- und Esszimmer
  • Abriebgruppe 4: stärkere Beanspruchung, für Küche und Terrasse
  • Abriebgruppe 5: starke Beanspruchung, für Restaurants und Gewerbe

  Rutschklasse

Außerdem gibt es Rutschklassen, die von R9 bis R13 reichen. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto rutschhemmender der Belag. Rutschfeste Beläge sind dabei allerdings schwieriger zu reinigen. Bäder und Küchen sollten für die optimale Sicherheit mindestens Fliesen in der Rutschklasse R10 aufweisen, für Wohnräume reicht R9 völlig aus.

Fliesen verlegen
Die Wahl der passenden Fliesen sollten Sie von mehr als nur der Optik abhängig machen.

Welcher Untergrund eignet sich für Fliesen?

Damit Fliesen korrekt verlegt werden können, sollte der richtige Boden gegeben sein. Bei Wandfliesen bietet ein mineralischer Putz den optimalen Untergrund, bei Bodenfliesen ist ein Estrichboden die beste Wahl. Auch auf Gipskartonplatten kann ein versierter Handwerker Fliesen verlegen. Zuvor sollte aber immer die Tragfähigkeit der Wand von einem Fachmann bewertet werden.

Bei einem nassen Untergrund muss dieser vor dem Fliesen zunächst trocken gelegt werden. Nässe kann zum Beispiel zu Tage treten, wenn alte Fliesen herausgeschlagen werden, um sie durch neue zu ersetzen. Tatsächlich ist es sogar möglich, Fliesen auf Fliesen zu verlegen. Auch hier sollte aber die Tragfähigkeit vorab genau geprüft werden.

  Unser Tipp:
Nach dem Verfugen entdecken Sie möglicherweise einen unschönen Zementschleier auf den Fliesen. Diesen sollten Sie am besten direkt nach dem Verlegen beseitigen, denn aggressive Reiniger könnten den Fugenmörtel angreifen.

  Verlegemuster von Fliesen

Die Dienstleistungen von Fliesenleger:innen im Überblick

Der Begriff „Fliesenleger:in“ wird zwar umgangssprachlich benutzt, die korrekte Berufsbezeichnung lautet aber Fliesen-, Platten- und Mosaikleger:in. Der Job erfordert eine zwei- bis dreijährige Ausbildung sowie fachliche Kenntnisse, handwerkliches Geschick und ein Auge für ein ästhetisch stimmiges Gesamtbild. Letzteres wird zum Beispiel gebraucht, wenn Kund:innen sich ein besonderes Mosaik mit ausgefallenem Muster als Bodenbelag wünscht. Hauptsächlich wird mit Kunst- und Natursteinen gearbeitet, aber auch mit Materialien wie Keramik und Glas kommen Fliesenleger:innen in Kontakt.

Doch nicht nur das Verlegen und Verfugen der Fliesen gehört zu den typischen Einsatzgebieten. Einen großen Teil der Arbeit nimmt ebenfalls die Beratung der Kund:innen in Anspruch. Hierbei geht es sowohl um die Auswahl geeigneter Materialien für die Wand- oder Bodenfliesen, als auch um die Erstellung eines Verlegeplans, der ihre korrekte Anordnung festlegt. Damit sich die Handwerker:innen ein möglichst gutes Bild machen können, ist es ratsam, einen Termin zur Vorabbesichtigung zu vereinbaren. So wird auch der Verlegeplan möglichst exakt. Die Fliesen werden dann dem Plan entsprechend zurechtgeschnitten, um zu gewährleisten, dass sie sich akkurat ineinanderfügen und ein perfekter Fliesenspiegel entsteht. Des Weiteren gehört auch das Vorbereiten der Wand- und Bodenflächen zu den Fliesenlegearbeiten. Gemeint ist hiermit vor allem das Herstellen von Dämmschichten, Putzuntergründen und Estrichen, das Instandsetzen alter Beläge, das Einbauen von Trockenbauwänden und das Auffüllen von Fugen.

Fliesenlegearbeiten kosten zwischen 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter.

Durchschnittliche Kosten für Fliesenlegearbeiten

Die Preise für Fliesenlegearbeiten variieren je nach Region, Fliesenart und Verlegemuster recht stark. Berechnet wird zumeist der Quadratmeterpreis. Teilweise wird aber auch ein fester Stundenlohn angesetzt. Für die Kalkulation werden die Fliesengröße, die Verlegeart und der Grundriss des Raumes herangezogen. Im Schnitt ergeben sich Kosten von 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Generell gilt, dass große Fliesen sich schneller verlegen lassen, und deshalb auch der Preis günstiger wird. Kleine Fliesen, die in einem komplizierten Muster verlegt werden sollen, zum Beispiel als Mosaik, kosten mehr. Ist der Raum sehr verwinkelt, müssen Sie ebenfalls mit einem Preisaufschlag rechnen, da hier Maßarbeit geleistet, und zugeschnitten werden muss. Für die Fliesen selbst müssen Sie mit einem Quadratmeterpreis von 20 bis 150 Euro rechnen, je nachdem, für welche Qualität Sie sich entscheiden.

Zusätzlich kommen Material- (Spachtelmasse, Kleber, Mörtel) und Anfahrtskosten auf die Rechnung. Wenn Sie sich für das Verlegen im Mörtelbett entscheiden oder Vorarbeiten an Wand oder Boden durchgeführt werden sollen, müssen Sie auch hierfür einen Aufpreis einkalkulieren.

Wie erkenne ich gute Fliesenleger:innen?

Verlässliche, sorgfältig arbeitenden und technisch versierte Fliesenleger:innen zu finden, ist nicht immer einfach. Schließlich ist für selbständige Fliesenleger:innen kein Meisterbrief verpflichtend. Es gibt jedoch mehrere Anhaltspunkte, an denen Sie gute Fliesenleger:innen erkennen können:

  • Gute Beratung: Wenn Sie sich gut beraten fühlen und Sie nicht das Gefühl haben, dass Ihnen etwas aufgezwungen wird, das Sie gar nicht wollen, ist das ein Qualitätsmerkmal.
  • Seriöse Kommunikation: Ist der oder die Anbieter:in stets gut zu erreichen oder meldet er sich wenigstens zeitnah zurück? Reagiert er oder sie kompetent auf Nachfragen, hält sich an Vereinbarungen, hat eine gepflegte Webseite und tritt professionell auf? 
  • Referenzen: Eines der wichtigsten Indizien für die Professionalität eines Handwerksbetriebs ist die Kundenzufriedenheit. Achten Sie deshalb auf positive Bewertungen im Internet oder Empfehlungen aus Ihrem Bekanntenkreis. Auch auf Aroundhome finden Sie geprüfte Anbieter, die schon viele Kund:innen von sich überzeugen konnten.
  • Erfahrung: Ist ein Betrieb bereits viele Jahre aktiv und hat viel Erfahrung sammeln können, ist das ebenfalls ein gutes Zeichen.
  • Mitgliedschaft in Innungen und Verbänden des Gewerkes: Auf der Webseite finden Sie oft Hinweise auf Mitgliedschaften in Innungen und Verbänden, in denen der Fliesenlegerbetrieb aktiv ist.
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