Passivhausfenster – Arten, U-Werte & Kosten im Überblick
Passivhausfenster sind für energieeffizientes Bauen wichtig, da sie kaum Wärme entweichen lassen. Das spart Heizkosten und sorgt für ein angenehmes Raumklima ohne Zugluft. Zwar sind sie teurer in der Anschaffung, doch die Energieeinsparung gleicht die Mehrkosten schnell aus.
Was sind Passivhausfenster?
Ein Fenster gilt als Passivhausfenster, wenn es einen U-Wert von maximal 0,8 W/(m²K) erreicht. Zum Vergleich: Standardfenster dürfen laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) bis zu 1,3 W/(m²K) aufweisen. Der U-Wert des Fensters ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Er zeigt, wie viel Wärme durch das Fenster verloren geht – je niedriger der Wert, desto besser die Dämmung. Ausschlaggebend für den U-Wert eines Fensters ist das Zusammenspiel der Dämmeigenschaften von Glasfläche, Rahmen sowie der Verbindungsprofile. Die Oberflächentemperatur eines Passivhausfensters sollte im Innenbereich auch im Winter nicht mehr als drei Grad unter der Raumtemperatur liegen.
Passivhausfenster sind nicht nur energieeffizient, sondern erhöhen auch den Wohnkomfort – ohne Zugluft, mit gleichmäßiger Raumtemperatur und spürbarer Heizkostenersparnis. Welche Fenster für den Einbau in ein Passivhaus geeignet und zertifiziert sind, führt das Passivhaus Institut in Darmstadt in seiner Komponentendatenbank auf.
Welche Funktion hat ein Passivhausfenster?
Ein Passivhausfenster ist weit mehr als ein herkömmliches Fenster. Es ist für die Energieeffizienz und den Wohnkomfort in gedämmten Gebäuden von zentraler Bedeutung.
Wärmeschutz: Dank Dreifachverglasung und hochdämmender Rahmen werden Wärmeverluste minimiert und die Heizwärme bleibt auch im Winter im Haus.
Energiegewinnung: Durch die großen, optimal ausgerichteten Glasflächen kann Sonnenenergie passiv genutzt werden. Die einfallende Sonne erwärmt den Innenraum und reduziert so den Heizbedarf.
Vermeidung von Kältebrücken und Zugluft: Durch einen luftdichten und wärmebrückenfreien Einbau verhindern Passivhausfenster kalte Oberflächen und Zugluft.
Wohnkomfort erhöhen: Passivhausfenster sorgen für gleichmäßige Temperaturen im Raum, verhindern Kondensatbildung und bieten Schallschutz.
Beitrag zur Energieeffizienz: Sie sind ein wichtiger Baustein, um den Passivhaus-Standard zu erreichen, bei dem der Heizwärmebedarf unter 15 kWh/m² im Jahr liegt.
U-Wert und G-Wert von Passivhausfenstern
Während der niedrige U-Wert des Fensters dafür sorgt, dass möglichst wenig Raumwärme nach außen entweicht, ist der Gesamtenergiedurchlassgrad oder g-Wert dafür verantwortlich, wie viel Sonnenenergie nach innen gelangt. Bei Passivhausfenstern sollte er bei mindestens 0,5 liegen, sodass etwa die Hälfte der solaren Energie im Rauminneren angelangt. Je höher der g-Wert ist, desto größer ist der Wärmegewinn durch das Fenster.
Aufbau von Passivhausfenstern
Passivhausfenster bestehen aus mehreren sorgfältig aufeinander abgestimmten Komponenten, die gemeinsam für maximale Energieeffizienz sorgen.
Dreifachverglasung mit Edelgasfüllung: Der Kern jedes Passivhausfensters ist eine Dreifachverglasung, bei der die Scheibenzwischenräume mit Edelgasen, meist Argon, gefüllt sind. Diese Gase reduzieren die Wärmeleitung und verbessern die Dämmwirkung erheblich.
Wärmeschutzbeschichtung: Eine unsichtbare Beschichtung auf der Glasoberfläche reflektiert einen Großteil der Raumwärme zurück ins Innere. Gleichzeitig wird Sonnenwärme durchgelassen – das steigert den solaren Energiegewinn.
Warme Kante und Fensterrahmen: Ein wärmetechnisch optimierter Randverbund, auch „warme Kante“ genannt, verhindert Kältebrücken am Übergang zwischen Glas und Rahmen. Der Rahmen selbst besteht aus hochdämmenden Materialien wie Holz, Kunststoff, oder einer Kombination dieser Werkstoffe mit Aluminium.
Dreifache Dichtungsebene: Am Übergang von Fensterflügel zu Rahmen sorgen drei Dichtungsebenen für Luftdichtheit und verhindern Wärmeverluste sowie Zugluft.
Passivhaus-Komponenten können nicht nur im Neubau verwendet werden. Auch bei einer Altbaumodernisierung können sie für eine deutlich erhöhte Energieeffizienz sorgen. Passivhausfenster können ihre positiven Eigenschaften allerdings nur dann voll ausspielen, wenn sie unter anderem mit einer optimalen Fassadendämmung kombiniert werden.
Passivhausfenster Preise und Kosten
Für ein Passivhausfenster inklusive Einbau sollten Sie mit Preisen von mindestens 450 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wollen Sie Passivhausfenster kaufen, ist ein Preisvergleich verschiedener Hersteller und Fenstermodelle zu empfehlen. Wie hoch die Kosten der Fenster ausfallen, richtet sich unter anderem nach den Fenstermaßen und der Ausstattung. Die Preise hängen außerdem vom erreichten U-Wert und vom Rahmenmaterial ab. Festverglasungen sind dabei günstiger als Passivhausfenster mit Öffnungsmechanismus.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung.
Passivhausfenster-Förderung vom Staat
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Sie den Einbau von Passivhausfenstern staatlich fördern lassen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie einen Zuschuss für eine Sanierung Ihres Gebäudes beantragen. Wollen Sie die Fensterförderung in Anspruch nehmen, müssen Sie diese vor dem Kauf und Einbau der neuen Fenster beantragen und bewilligen lassen.
Passivhausfenster aus Holz, Kunststoff oder Aluminium?
Grundsätzlich können alle gängigen Materialien die Anforderungen an den Passivhaus-Standard erfüllen, sofern sie entsprechend aufgebaut sind. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, greift zu Holzfenstern oder Holz-Alu-Fenstern. Wer pflegeleichte und günstige Fenster sucht, ist mit Kunststofffenstern gut beraten.
Holz: natürlich, nachwachsend und sehr gute Dämmwerte; regelmäßige Pflege notwendig
Kunststoff: preiswert, pflegeleicht und mit integrierten Mehrkammerprofilen gut dämmend
Aluminium: extrem langlebig, stabil und modern im Design; nur in Kombination mit einer thermischen Trennung oder als Holz-Alu- bzw. Kunststoff-Alu-Fenster für Passivhäuser geeignet
Worauf kommt es beim Einbau von Passivhausfenstern an?
Damit ein Passivhausfenster seine volle Effizienz und seine optimalen Wärmedämmeigenschaften ausspielen kann, kommt es bei der Fensterplanung und beim Einbau auf jeden Millimeter an. Besondere Bedeutung kommt der Luftdichtigkeit, der Berücksichtigung von Temperaturgefällen und der Vermeidung von Wärmebrücken zu.
Aus diesen Gründen sollten Sie einen zertifizierten Fachbetrieb mit dem Einbau von Passivhausfenstern beauftragen. Dieser stellt sicher, dass die Fenster ihre hervorragenden Dämmeigenschaften voll ausspielen können.
Fazit – Passivhausfenster lohnen sich langfristig
Passivhausfenster sind ein entscheidendes Element für energieeffizientes Bauen. Sie kombinieren eine hervorragende Wärmedämmung mit einem hohen solaren Energiegewinn. Dadurch tragen sie maßgeblich dazu bei, den Heizbedarf zu senken, das Raumklima zu verbessern und langfristig Kosten zu sparen.
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Was ist der Unterschied zwischen normalen und Passivhausfenstern?
Der Unterschied zwischen normalen Fenstern und Passivhausfenstern liegt vor allem in der deutlich besseren Wärmedämmung. Passivhausfenster haben einen sehr niedrigen U-Wert (≤ 0,8 W/m²K), eine hochwertige Dreifachverglasung mit Edelgasfüllung und eine besonders gedämmte Rahmenkonstruktion. Dadurch minimieren sie Wärmeverluste, ermöglichen solare Zugewinne und erfüllen die hohen Anforderungen für den Einsatz in energieeffizienten Gebäuden.
Welcher U-Wert ist für ein Passivhausfenster vorgeschrieben?
Für Passivhausfenster ist ein maximaler U-Wert von 0,8 W/(m²K) vorgeschrieben. Dieser Wert gilt für das gesamte Fenster, also inklusive Rahmen und Verglasung.
Sind Passivhausfenster auch für Altbauten sinnvoll?
Ja, Passivhausfenster sind auch im Altbau sinnvoll, sofern die Fassade ausreichend gedämmt ist und der Einbau fachgerecht erfolgt. Es ist wichtig, die Gesamtsituation des Gebäudes zu betrachten und gegebenenfalls weitere Sanierungsmaßnahmen (z. B. Fassadendämmung, Lüftung) einzuplanen.