Fenster mit Zweifachverglasung sorgen für eine gute Wärmedämmung
Neben dem Fensterrahmen spielt die Verglasung die größte Rolle bei der Fensterdämmung. Zweifach verglaste Fenster stellen heute den Mindeststandard im Wohnungsbau dar und sind in vielen Fällen empfehlenswert. Wir erklären Ihnen, wie sie aufgebaut sind, welche Dämmwerte sie erreichen und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten.
Was ist eine Zweifachverglasung?
Eine Zweifachverglasung besteht aus zwei Glasscheiben, die durch einen luft- oder gasgefüllten Zwischenraum voneinander getrennt sind. Dieser Aufbau dient der Wärmedämmung und dem Schallschutz der Fenster. Im Vergleich zur Einfachverglasung kann Energie eingespart werden.
Eine Zweifachverglasung erkennt man mit dem Flammen-Test: Hält man eine Kerze oder ein Feuerzeug vor das Fenster, erscheinen in der Reflexion vier Flammen (zwei Doppelflammen). Sind es sechs Flammen (drei Doppelflammen), handelt es sich um eine Dreifachverglasung. Zeigt die Reflexion unterschiedliche Farben, ist das Glas zusätzlich beschichtet.
Vorteile einer Zweifachverglasung
Kostengünstig: 10 bis 15 Prozent günstiger als Dreifachverglasung
Ideal für Altbauten: besonders für ungedämmte Fassaden geeignet; reduziert das Risiko von Schimmelbildung an Wänden
Schallschutz: Lärmdämmung bis zu 50 dB möglich
Einbruchschutz: PVB-Folie verhindert Splitterbildung
Hoher solarer Energiegewinn: Bis zu 60 Prozent der Sonnenwärme dringen durch das Glas; reduziert Heizkosten im Winter; gut für Wintergarten geeignet
Nachteile einer Zweifachverglasung
keine Förderung: keine staatlichen Zuschüsse wegen niedrigerer Energieeffizienz
Kaltluftseebildung: kalte Luft fällt vom Fenster herab; kann zu unangenehmer Kältezone führen; Lösung: Heizkörper unter Fenster installieren
Überhitzung im Sommer: Hoher Wärmeeintrag kann Räume aufheizen; Lösung: Rollläden oder Sonnenschutzfolien nutzen
Geringere Energieeinsparung: Höhere Heizkosten im Vergleich zu Dreifachverglasung; langfristig weniger wirtschaftlich, wenn hohe Dämmstandards gefordert sind
Aufbau einer Zweifachverglasung
Ein Fenster mit Zweifachverglasung besteht aus zwei Glasscheiben, die durch einen mit Gas gefüllten Zwischenraum voneinander getrennt sind. Alle Bestandteile einer Zweifachverglasung im Überblick:
Gasfüllung: häufig mit Edelgasen wie Argon oder Krypton; verbessert die Wärmedämmung, indem sie den Wärmeverlust reduziert
Wärmefunktionsschicht: befindet sich auf einer der Glasscheiben; sorgt für zusätzliche Isolierung, indem sie Wärmestrahlung reflektiert und die Energieeffizienz des Fensters erhöht
Abstandhalter: stabilisiert die Konstruktion zwischen den Glasscheiben
Trockenmittel im Abstandhalter: nimmt Feuchtigkeit auf und verhindert die Bildung von Kondenswasser innerhalb des Scheibenzwischenraums
Primärdichtung: erste Barriere gegen Feuchtigkeit und Gasaustritt; trägt zur Luftdichtheit bei
Sekundärdichtung: zusätzliche Schutzschicht, die die gesamte Konstruktion stabilisiert und abdichtet
Wärmedämmung bei Zweifachverglasung
Eine herkömmliche Zwei-Scheiben-Isolierverglasung dämmt etwa doppelt so gut wie eine Einfachverglasung. Ein zweifach verglastes Wärmeschutzfenster isoliert bereits bis zu sechsmal so gut. Das Energieeinsparpotenzial ist mit dem Wechsel zu so einer Verglasung enorm.
Ein Quadratmeter Fensterfläche mit Einfachverglasung bedeutet einen jährlichen Energieverlust äquivalent zu 60 Litern Heizöl. Bei einer luftgefüllten Isolierverglasung mit Zweifach-Glas ist der Wärmeverlust nur etwa halb so groß. Mit einer edelgasgefüllten Wärmeschutz-Zweifachverglasung beträgt der Energieverlust durch die Scheibe nur noch etwa 10 bis 15 Liter Heizöl.
Die bessere Fenster-Dämmung wirkt sich auch auf die Oberflächentemperatur der Glasscheibe aus. Bei einer Außentemperatur von –10°C und einer Raumtemperatur von 20°C ergeben sich je nach Art der Verglasung folgende Werte:
U-Wert und G-Wert der Fenster
Die Wärmedämmung von Fenstern mit Zweifachverglasung wird durch zwei zentrale Kennwerte bestimmt: den U-Wert und den G-Wert.
Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) des Fensters gibt an, wie viel Wärme nach außen entweicht – je niedriger der Wert, desto besser die Isolierung. Moderne zweifachverglaste Fenster haben meist einen U-Wert zwischen 1,0 und 1,4 W/(m²K). Damit sind sie energieeffizienter als Einfachverglasungen, aber weniger effektiv als Dreifachverglasungen. Ältere Fenster mit Zweifachverglasung ohne wärmereflektierende Beschichtung oder Edelgase in den Hohlräumen haben Werte bis 2,8 W/(m²K).
Der G-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) beschreibt, wie viel Sonnenenergie durch das Glas in den Raum gelangt – ein hoher G-Wert sorgt für solare Wärmegewinne, was im Winter Heizkosten senken kann. Der G-Wert für eine Zweifachverglasung liegt typischerweise zwischen 0,65 und 0,70. Mit Wärmeschutzverglasung sinkt der G-Wert sogar auf Werte zwischen 0,52 und 0,65.
Das bedeutet, Zweifachverglasungen ermöglichen eine gute Balance zwischen Wärmedämmung und natürlicher Energiegewinnung. Sie stellen für viele Gebäude eine sinnvolle Lösung dar.
Kosten für Fenster mit Zweifachverglasung
Grundsätzlich sind Kunststofffenster mit Zweifachverglasung unter allen Fensterarten die günstigsten. Holz-Aluminium-Fenster kosten am meisten, sind allerdings auch am widerstandsfähigsten und haben die besten Dämmeigenschaften. Zweifach verglaste Dreh-Kipp-Fenster in den Maßen 110 cm x 140 cm kosten zwischen 250 und 1.300 Euro:
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. Ausgegangen wird von Dreh-Kipp-Fenstern mit den Maßen 110 cm x 140 cm.
Förderungen für Zweifachverglasung
Förderungen für Fenster gibt es durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), wenn bestimmte energetische Anforderungen erfüllt sind. Da eine Zweifachverglasung meist keinen U-Wert von maximal 0,95 W/(m²K) erreicht, wird in der Regel eine Dreifachverglasung gefördert. Beim reinen Austausch der Scheiben ohne Rahmen kann jedoch ein U-Wert von 1,3 W/(m²K) ausreichen, um eine Förderung von 15 bis 20 Prozent durch das BAFA zu erhalten. Zusätzlich bieten einige Bundesländer und Kommunen eigene Zuschüsse für den Fensteraustausch an.
Ob eine Zweifach- oder Dreifachverglasung die bessere Wahl ist, hängt von den individuellen Anforderungen an Wärmedämmung und Energieeffizienz ab. Zweifachverglaste Fenster sind kostengünstiger, bieten gute solare Wärmegewinne und sind besonders für Altbauten mit ungedämmten Fassaden geeignet. Dreifachverglasungen hingegen erreichen niedrigere U-Werte, sparen langfristig mehr Heizkosten und erfüllen hohe energetische Standards, was sie ideal für Neubauten oder energetische Sanierungen macht.
Fazit – Effektiver Wärmeschutz dank Zweischeibenverglasung
Fenster mit Zweifachverglasung bieten eine gute Wärmedämmung und sind eine kostengünstige Lösung für viele Gebäude, besonders beim Sanieren von Altbaufenstern. Sie ermöglichen hohe solare Energiegewinne und tragen zur Reduzierung der Heizkosten bei. Wer von Förderprogrammen profitieren möchte, sollte genau abwägen und auch eine Dreifachverglasung in Betracht ziehen.
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Kann man eine Zweifachverglasung gegen eine Dreifachverglasung austauschen?
Ja, es ist möglich, eine Zweifachverglasung durch eine Dreifachverglasung zu ersetzen. Dies hängt jedoch von der Statik und der Größe des vorhandenen Rahmens ab. Eine fachliche Beratung wird empfohlen, um sicherzustellen, dass der Austausch technisch und energetisch sinnvoll ist.
Ist eine Zweifachverglasung noch erlaubt?
Ja, Zweifachverglasungen sind noch erlaubt, erfüllen aber nicht die höchsten Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) oder des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Für Neubauten oder energetische Sanierungen wird oft eine Dreifachverglasung empfohlen.
Gibt es zweifachverglaste Fenster nach Maß?
Ja, zweifachverglaste Fenster nach Maß sind erhältlich und können individuell angefertigt werden. Viele Hersteller bieten Lösungen an, die auf spezifische Bedürfnisse und Maße zugeschnitten sind.
Ist eine Zweifachverglasung gut?
Zweifachverglasung bietet weniger Wärmedämmung und Schallschutz im Vergleich zur Dreifachverglasung. Sie kann dennoch eine kosteneffiziente Option für Gebäude mit geringeren Anforderungen an die Energieeffizienz sein.