Treppensteiger: Funktionsweise und Kosten der mobilen Treppensteighilfe
Treppensteiger sind mobile Geräte, mit denen gehbeeinträchtigte Menschen Stufen überwinden können. Sie verfügen über einen festen Sitz oder werden am Rollstuhl befestigt. Diese tragbaren Treppenlifte kosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro und werden von einer Begleitperson bedient. Erfahren Sie mehr über Modelle, die Funktionsweise und welche Kosten die Krankenkasse übernimmt.
Was ist ein Treppensteiger?
Ein Treppensteiger ist ein akkubetriebenes Hilfsmittel zur Überwindung von Treppenstufen. Er kommt als mobile Transporthilfe für gehbeeinträchtige Personen zum Einsatz, als Alternative zu einem Treppenlift, der fest installiert ist. Treppensteiger eignen sich aber auch als dauerhafte Lösung, wenn es z. B. in einem Mietshaus kein Platz für einen Rollstuhllift gibt. Das Gerät funktioniert mittels eines motorisierten Räder- oder Raupensystems, dank dem auch schwere Lasten bis zu 200 kg ohne großen Kraftaufwand der Begleitperson hinauf und hinab befördert werden können.
Treppensteiger gibt es in drei Varianten:
ohne Sitz, für die Befestigung an einem Rollstuhl
mit integriertem Sitz und Akkuantrieb
als manuelle Treppensteighilfe
Für wen eignet sich ein Treppensteiger?
Elektrische Treppensteiger eignen sich
als mobile Treppensteighilfe für Senior:innen mit oder ohne Rollstuhl,
als mobiler und flexibler Lift für Rollstuhlfahrer:innen, die viel unterwegs sind,
als temporäre Lösung für mobil eingeschränkte Personen, die zuhause keinen Treppenlift haben,
als dauerhafte Alternative, wenn ein fest installierter Treppenlift im Mietshaus nicht realisiert werden kann.
Für die sichere Nutzung einer Treppensteighilfe müssen Sie Folgendes beachten:
Maximale Belastung: Je nach Modell gibt es ein begrenztes Gewicht der Person oder des Gesamtgewichts von Person und Gerät (Tragkraft bis 120, 130, 160, 180, 200 kg).
Akkureichweite: Pro Akkuladung können Treppensteiger eine bestimmte Anzahl an Stufen erklimmen (z. B. 380, 520 oder 850 Stufen).
Treppenart: Treppensteiger sind wendiger als Treppenraupen und sowohl für gerade, kurvige als auch steile Treppen geeignet.
Begleitperson: Auch wenn Treppensteiger elektrisch laufen, erfordern sie immer eine Begleitperson zur Lenkung.
Gemeinsam mit einer Fachfirma können Sie am besten ermitteln, ob in Ihrem Zuhause die Voraussetzungen für einen fest installierten Treppenlift erfüllt sind – oder ob eine mobile Treppensteighilfe die sinnvollere Alternative darstellt. Aroundhome unterstützt Sie dabei, den passenden Fachbetrieb in Ihrer Nähe zu finden.
Vor- und Nachteile von Treppensteigern
Treppensteiger ermöglichen es gehbeeinträchtigten Personen und Rollstuhlfahrer:innen, selbst hohe und steile Treppen (bis zu 70 Prozent, max. 35 Grad) zu überwinden und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Durch ihre kompakte Bauweise können sie problemlos im Kofferraum verstaut und flexibel eingesetzt werden. Ein Nachteil gegenüber fest installierten Treppenliften ist jedoch, dass die Nutzer:innen auf eine Begleitperson angewiesen sind.
Arten von Treppensteigern
Manuelle und elektrische Treppensteiger
Wenn Sie eine mobile Treppensteighilfe für Senior:innen suchen, haben Sie die Wahl zwischen manuellen und elektrischen Modellen.
Manueller Sturzschutz am Geländer: Mitlaufender Haltegriff, der am Treppengeländer installiert wird. Er dient Personen, die noch selbst laufen können, als Sturzprävention und sichere Unterstützung beim Auf- und Abstieg zu Hause.
Manueller Treppensteiger: Mobiler Treppenstuhl ohne eigenen Antrieb. Er ist eher als Evakuierungshilfe und nicht für den täglichen Einsatz gedacht, da der Transport nur treppab möglich ist.
Elektrischer Treppensteiger: Akkubetriebene Treppensteighilfe für Personen mit Gehbeeinträchtigungen. Die Begleitperson lenkt, muss deutlich weniger Kraft aufwenden und das Gewicht nicht aktiv ausbalancieren.
Treppensteiger für Rollstühle
Treppensteiger gibt es auch für manuelle Rollstühle. Sie haben keinen integrierten Sitz, sondern werden an den vorhandenen Rollstuhl angedockt. Die Traglast kann bis zu 200 kg reichen. Daher verfügen die Geräte über zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie Geschwindigkeitsregler, automatische Stufenerkennung und Bremsen, die ein Überrollen der Stufenkanten verhindern.
Voraussetzungen und Kompatibilität:
Um einen Treppensteiger mit einem Rollstuhl zu nutzen, sind Erfahrungen oder eine Einweisung der Begleitperson erforderlich. Die Einweisung erfolgt durch den Fachhändler ohne zusätzliche Kosten.
Je nach Modell sind Sicherheitschips integriert, damit nur autorisierte Personen das Gerät bedienen können.
Kompatibel mit den meisten manuellen Rollstuhlmodellen (je nach zulässiger Gesamtlast und Rollstuhlbreite).
Anleitung – Treppensteiger mit Rollstuhl nutzen:
Einweisung: Je nach Treppensteigermodell kann die Bedienungsanleitung variieren. Lassen Sie sich daher von der Fachfirma in die Nutzung einweisen.
Treppensteiger an Rollstuhl andocken: Rollstuhl auf ebener Fläche abstellen und Bremsen anziehen. Den Treppensteiger mittig unter den Rollstuhl schieben, erst unten dann oben einhaken und sichern.
Rollstuhlräder abnehmen: Bei den meisten Treppensteigern müssen die Antriebsräder des Rollstuhls entfernt werden. Heben Sie dazu mit dem Treppensteiger den Rollstuhl leicht an, lösen Sie die Feststellbremse und entfernen Sie die großen Rollstuhlräder.
Treppe hoch fahren: Schalten Sie die Steuerung am Griff auf „aufwärts“ ein und kippen Sie das Gerät zu sich heran, bis der optimale Neigungswinkel erreicht ist. Fahren Sie an die erste Stufe heran und halten Sie den Fahrknopf für die Dauer des Steigvorgangs gedrückt.
Treppe runter fahren: Schalten Sie die Steuerung auf „abwärts“ und kippen den Treppensteiger zu sich heran für den optimalen Neigungswinkel. Fahren Sie an die Treppenkante heran, bis die Bremsen blockieren. Betätigen Sie den Fahrschalter bis eine Stufe komplett überwunden wurde.
Treppensteiger abnehmen: Stellen Sie den Rollstuhl sicher und gerade ab. Betätigen Sie die Steuerung bis der Rollstuhl leicht erhöht ist und stecken Sie die Rollstuhl-Räder wieder auf. Feststellbremse betätigen, das Gerät absenken und die Befestigung des Treppensteigers entfernen.
Alternative Treppensteighilfen
Treppenraupen sind etwas leistungsstärker als Treppensteiger, daher können sie auch mit schwereren Rollstühlen genutzt werden. Sie nutzen statt Rädern einen Raupenantrieb, ähnlich wie bei Kettenfahrzeugen. Es gibt sogar selbstfahrende Treppenraupen. Dabei handelt es sich um Elektrorollstühle mit integrierter Treppensteigfunktion. Allerdings sind Treppenraupen nicht so kompakt wie Treppensteiger und weniger wendig, weswegen sie sich nur für breitere und gerade Treppen eignen.
Fest installierte Treppenlifte sind die komfortabelste Lösung für gehbeeinträchtigte Menschen, die zuhause mobil bleiben möchten. Sie lassen sich eigenständig nutzen, sind sehr einfach zu bedienen und bieten hohen Komfort und Sicherheit. Es gibt je nach Bedarf und räumlichen Anforderungen viele unterschiedliche Treppenliftmodelle.
Was kostet ein Treppensteiger?
Elektrische Treppensteiger für Personen kosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro. Modelle mit Sitz sind meist etwas teurer als Treppensteiger zum Andocken an einen Rollstuhl. Wenn Sie Kosten sparen möchten, erhalten Sie gebrauchte Treppensteiger bereits ab 2.000 Euro. Am günstigsten sind manuelle Treppensteiger. Einen Treppenstuhl erhalten Sie bereits ab 250 Euro, ein fest installierter, mitlaufender Haltegriff ab 2.000 Euro.
* Preise sind Richtwerte und dienen zur Orientierung.
Wenn Sie einen mobilen Treppenlift nur vorübergehend benötigen, z. B. für einen Urlaub oder Ausflug, können Sie auch einen Treppensteiger für ca. 100 bis 150 Euro pro Tag mieten. Zum Mietpreis hinzu kommen meist pauschale Liefer-, Einweisungs- und Abholkosten von ca. 50 bis 100 Euro.
Zum Vergleich: Die Preise für einen Treppenlift, der fest installiert ist, beginnen bei ca. 5.000 Euro für einen Sitzlift und 10.000 Euro für einen Rollstuhllift. Bei mehreren Etagen können die Kosten aber auch bis zu 40.000 Euro reichen. Um die für Sie beste Lösung zu finden, lohnt es sich, mehrere Angebote zu vergleichen. Mit Vermittlungsplattformen wie Aroundhome erhalten Sie schnell und einfach Angebote von verfügbaren Fachfirmen aus Ihrer Region.
Kostenübernahme von Treppensteigern durch Pflege- und Krankenkasse
Die Kosten für Treppensteiger können durch die Pflege- oder Krankenkasse übernommen werden, weil sie anerkanntes Hilfsmittel sind. Anders als bei fest installierten Modellen erhalten Sie keinen Treppenlift-Zuschuss der Krankenkasse, sondern eine Erstattung der Kosten. Die Voraussetzung dafür ist , dass ein ärztliches Attest die medizinische Notwendigkeit nachweist und das Gerät eine Hilfsmittelnummer aufweist.
Holen Sie sich ein ärztliches Attest, in dem aufgeführt wird, warum eine Treppensteighilfe medizinisch notwendig ist.
Lassen Sie sich von einem Hilfsmittelanbieter beraten, welcher Treppensteiger zu Ihren Anforderungen passt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann die entsprechende Hilfsmittelnummer auf dem Attest eintragen.
Stellen Sie schriftlich einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse und fügen Sie das ärztliche Attest sowie ggfs. Fotos der Wohnsituation bei.
Der Medizinische Dienst der Krankenkasse (MDK) prüft möglicherweise, ob der Treppensteiger wirklich notwendig ist.
Die Krankenkasse prüft Ihren Antrag und teilt Ihnen schriftlich mit, ob Ihr Antrag genehmigt wurde.
Sie oder die Begleitperson erhalten eine Einweisung vom Hilfsmittelanbieter in die Nutzung des Treppensteigers.
Zuschüsse und Förderungen für Treppensteiger
Je nachdem, aus welchem Grund Sie einen Treppensteiger benötigen, können auch andere Kostenträger für die Kostenübernahme infrage kommen. Die Rentenversicherung oder Arbeitsagentur ist z. B. für die Teilhabe am Arbeitsleben zuständig, die Unfallversicherung kann bei Arbeits- oder Wegeunfällen oder einer Berufskrankheit Kosten übernehmen. Zuschüsse und Förderungen gibt es auch für Treppenlifte, mit denen Sie die Investitionskosten erheblich senken können.
Worauf Sie beim Kauf einer mobilen Treppensteighilfe achten sollten
Art der Mobilität: Ein Treppensteiger mit Sitz eignet sich für Personen mit Bewegungseinschränkungen, die aber selbst laufen können. Ein Treppensteiger ohne Sitz ist ideal für Rollstuhlfahrer:innen, da sie nicht umsteigen müssen.
Art der Treppe: Ein Treppensteiger ist wendig und schafft auch kurvige oder steile Treppen. Eine Treppenraupe ist dagegen auf gerade oder sehr breite Treppen beschränkt, kann aber höhere Lasten tragen.
Anzahl der Stufen: Wenn Sie mehrere Etagen überwinden müssen, wählen Sie ein Treppensteigermodell mit starkem Akku.
Bedienung: Treppensteiger sind im Vergleich zu Treppenliften schwieriger und nicht allein zu bedienen.
Budget: Die Kosten für Treppensteiger können u. U. von der Krankenkasse oder anderen Trägern übernommen werden.
Wartung und Pflege: Treppensteiger sind wartungsarm, sollten zur Sicherheit aber spätestens alle zwei Jahre gewartet werden.
Erfahrungen von Nutzer:innen: Treppensteiger helfen bei der Überwindung von Barrieren. Da Nutzer:innen aber auf eine Begleitperson angewiesen sind, können sie nur bedingt für eine selbstständige Teilnahme und für ein Gefühl der Sicherheit sorgen.
Fazit – Für wen lohnt sich ein Treppensteiger?
Treppensteiger können bei der Überwindung von Barrieren helfen, besonders außerhalb des eigenen Zuhauses. Sie ermöglichen es Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Treppen in öffentlichen Gebäuden, bei Besuchen oder im Urlaub zu bewältigen. Mit Kosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro können sie eine sinnvolle Investition in zusätzliche Mobilität sein. Da jedoch immer eine Begleitperson zur Bedienung erforderlich ist, eignen sich Treppensteiger eher als Ergänzung zu einem fest installierten Treppenlift und weniger als dauerhafte Lösung für den Alltag zuhause.
Wir von Aroundhome unterstützen Sie dabei, Ihre Hausprojekte erfolgreich und stressfrei umzusetzen – durch individuelle Beratung und die Vermittlung passender Fachfirmen. Unser Service ist für Sie komplett kostenfrei und unverbindlich, wir finanzieren uns über die Zusammenarbeit mit den Fachfirmen.
Jetzt Anbieter finden- > 500.000
erfolgreich an Fachfirmen vermittelte Aufträge pro Jahr
- 15
Jahre Markterfahrung in verschiedensten Branchen
- > 40
Produkte und Dienstleistungen rund ums Eigenheim
Häufig gestellte Fragen
Was ist besser Treppenraupe oder Treppensteiger?
Ein Treppensteiger ist wendiger, kompakter und für vielfältige Treppenformen geeignet. Eine Treppenraupe ist besser für schwere Lasten, aber oft nur auf breiten, geraden Treppen einsetzbar. Was besser ist, hängt von Treppenart, Gewicht und der Einsatzhäufigkeit ab.
Werden Treppensteiger von der Krankenkasse bezahlt?
Ja, die Kosten für Treppensteiger können von der Krankenkasse erstattet werden, wenn die medizinische Notwendigkeit per ärztlichem Attest nachgewiesen ist und das Gerät eine Hilfsmittelnummer hat.
Kann ich einen Treppensteiger selbst bedienen?
Treppensteiger für Personen oder Rollstühle benötigen immer eine geschulte Begleitperson. Es gibt jedoch elektrische Rollstühle mit integrierter Treppensteigfunktion, die Sie selbst bedienen können.