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Wie ist der Immobilienmarkt in Castrop-Rauxel aktuell aufgestellt?

Für den Immobilienverkauf in Castrop-Rauxel spielt die Einbettung in den Kreis Recklinghausen und die kommunale Stadtentwicklung eine wichtige Rolle. Wer seine Immobilie hier veräußern möchte, sollte die regionale Dynamik kennen.

• Regionale Aktivität: Im Kreis Recklinghausen, zu dem Castrop-Rauxel gehört, wurden im ersten Halbjahr 2024 über 900 Kaufverträge mit einem Geldumsatz im dreistelligen Millionenbereich abgeschlossen. Für Sie als Verkäufer:in zeigt das, dass Grundstücke, Häuser und Wohnungen in der Region kontinuierlich den Eigentümer wechseln.

• Datenbasis für Bewertungen: Für den Kreis liegen Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen vor, zusätzlich sind Bodenrichtwerte abrufbar. Diese amtlichen Orientierungsgrößen bilden eine wichtige Grundlage, wenn Sie den Verkehrswert Ihres Objekts einschätzen lassen.

• Kommunale Schwerpunkte: Im städtischen Haushalt sind eigene Budgets für Stadtentwicklung, Wohnungsaufsicht, Bauaufsicht, Denkmalpflege und Umweltplanung vorgesehen. Je nach Lage können anstehende Quartiersentwicklungen, Denkmalschutz oder städtebauliche Maßnahmen die Attraktivität und Vermarktungschancen Ihrer Immobilie in Castrop-Rauxel beeinflussen.

• Wohnungsmarktstruktur: Durch den vorhandenen Mietspiegel stehen Vergleichsmieten für unterschiedliche Wohnlagen zur Verfügung. Das ist gerade dann relevant, wenn Sie Mehrfamilienhäuser oder vermietete Eigentumswohnungen an Kapitalanleger:innen verkaufen möchten.

Welche Faktoren beeinflussen den Verkaufserfolg in Castrop-Rauxel?

Neben der allgemeinen Marktlage entscheiden vor allem objektspezifische und rechtliche Faktoren darüber, wie gut sich eine Immobilie in Castrop-Rauxel verkaufen lässt. Eine systematische Vorbereitung erhöht Ihren Spielraum in Preisverhandlungen.

• Grundstück und Lage: Bodenrichtwerte und Immobilienrichtwerte zeigen, wie Grundstücke und Gebäudetypen regional eingeordnet werden. Zuschnitt, Erreichbarkeit und das direkte Umfeld Ihres Grundstücks wirken sich auf die Nachfrage aus.

• Bausubstanz und Energiezustand: Das Gebäudeenergiegesetz verlangt Transparenz über den energetischen Zustand, der im Energieausweis ausgewiesen wird. Käufer:innen achten verstärkt auf Verbräuche und Modernisierungsbedarf, auch wenn viele Eigentümer:innen bisher nur begrenzt in energetische Maßnahmen investieren.

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Eintragungen im Baulastenverzeichnis, bestehende Baugenehmigungen und der örtliche Bebauungsplan bestimmen, wie flexibel ein Objekt künftig genutzt oder erweitert werden kann. Einschränkungen können den Käuferkreis verkleinern, Ausbaupotenziale den Verkauf unterstützen.

• Ertragserwartung bei Kapitalanlagen: Für vermietete Wohnungen und Häuser sind die ortsüblichen Vergleichsmieten nach Mietspiegel wichtig. Sie beeinflussen, welche Rendite Investor:innen kalkulieren und wie attraktiv Ihr Angebot im Wettbewerb wahrgenommen wird.

• Klimarisiken und Stadtentwicklung: Konzepte zur Klimaanpassung berücksichtigen Themen wie Starkregen, Hitze und Begrünung. Je nach Mikrolage können geplante Maßnahmen Chancen (z. B. aufgewertete Quartiere) oder zusätzliche Anforderungen mit sich bringen.

Wie läuft ein typischer Immobilienverkauf in Castrop-Rauxel ab?

Der Ablauf eines Immobilienverkaufs in Castrop-Rauxel gliedert sich in mehrere Schritte, bei denen Unterlagen, rechtliche Besonderheiten und eine strukturierte Vermarktung zusammenspielen. Wer diese Reihenfolge beachtet, vermeidet Verzögerungen.

1. Ziele und Zeitplan festlegen, Grundbuchauszug, Lageplan und weitere Basisunterlagen beschaffen.

2. Bauakten und Pläne über das Hausaktenarchiv prüfen, um genehmigte Flächen und Umbauten belegen zu können.

3. Baulastenverzeichnis und planungsrechtliche Situation klären, damit potenzielle Käufer:innen alle Nutzungseinschränkungen kennen.

4. Wertermittlung anhand von Bodenrichtwerten, Immobilienrichtwerten und Vergleichsdaten durchführen, gegebenenfalls ein Gutachten einholen.

5. Energieausweis erstellen oder aktualisieren; bei Bedarf eine Energieberatung nutzen, für die es in Castrop-Rauxel Gutscheine für Eigentümer:innen von Ein- und Zweifamilienhäusern bis zu 40 Euro gibt.

6. Exposé mit vollständigen Pflichtangaben zum Energieausweis erstellen, professionelle Fotos und Grundrisse aufbereiten.

7. Besichtigungen organisieren, bei Bedarf virtuelle Rundgänge und digitale Unterlagen anbieten, um Interessent:innen effizient zu informieren.

8. Kaufvertrag mit einem Notariat im Kreis abstimmen, Finanzierungsnachweise prüfen, notariell beurkunden lassen und die Übergabe mit Protokoll und Zählerständen dokumentieren.

Welche rechtlichen Punkte und Steuern sollten Sie in Castrop-Rauxel kennen?

Beim Verkauf einer Immobilie in Castrop-Rauxel gelten bundesweite Vorgaben und landes- sowie stadtbezogene Regelungen. Diese wirken sich auf Ihre Steuerlast, Ihre Pflichten und die Kalkulation der Käufer:innen aus.

• Notar und Grundbuch: Jeder Immobilienverkauf muss notariell beurkundet werden, anschließend erfolgt die Eintragung der neuen Eigentümer:innen im Grundbuch. Der Notar überwacht u. a. Fälligkeitsvoraussetzungen und Löschungen von Grundpfandrechten.

• Einkommensteuer / Spekulationsfrist: Bei privaten Immobilienverkäufen kann Einkommensteuer anfallen, wenn zwischen Anschaffung und Verkauf kein längerer Zeitraum verstrichen ist oder keine ausreichende Eigennutzung vorlag. Ob dies zutrifft, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.

• Grunderwerbsteuer: Die Grunderwerbsteuer wird in Nordrhein-Westfalen von den Käufer:innen getragen, beeinflusst aber deren Gesamtbudget und damit die Verhandlungsspanne. Eine klare Aufteilung der Kaufnebenkosten schafft Transparenz.

• Grundsteuer in Castrop-Rauxel: Durch die Grundsteuerreform werden Grundstücke neu bewertet. In Castrop-Rauxel ist ab 2026 eine Anhebung des Hebesatzes vorgesehen, von 825 auf 870 Prozent. Höhere laufende Grundstückskosten können insbesondere bei Kapitalanlagen in die Renditeberechnung einfließen.

• Energieausweis und GEG-Pflichten: Verkäufer:innen müssen einen gültigen Energieausweis vorlegen und zentrale Kennwerte bereits in Immobilienanzeigen nennen. Bei Verstößen gegen diese Pflichten sind Bußgelder möglich, weshalb vollständige Energieangaben im Exposé wichtig sind.

• Wohnungseigentum: Beim Verkauf einer Eigentumswohnung sind Teilungserklärung, Gemeinschaftsordnung und aktuelle Beschlüsse der Eigentümergemeinschaft bereitzuhalten. Rücklagenhöhe und anstehende Sanierungen spielen für Käufer:innen eine zentrale Rolle.

Gelten für Verkäufer:innen besondere Vorgaben in Castrop-Rauxel?

Neben allgemeinen Bundesvorgaben gibt es in Castrop-Rauxel einige lokale Besonderheiten, die Sie vor dem Immobilienverkauf prüfen sollten. Diese betreffen vor allem baurechtliche Bindungen und städtebauliche Planungen.

• Baulastenverzeichnis: In Baulasten werden öffentlich-rechtliche Verpflichtungen wie Zufahrts- oder Abstandsflächen gesichert. Solche Eintragungen können Nutzungsmöglichkeiten einschränken oder Wegerechte Dritter festschreiben und sollten vor Vermarktungsstart abgefragt werden.

• Hausakten und Baugenehmigungen: Über das kommunale Hausaktenarchiv lassen sich ältere Bauunterlagen einsehen. Für Käufer:innen ist wichtig, dass Anbauten, Dachausbauten oder Nutzungsänderungen ordnungsgemäß genehmigt wurden und mit den Plänen übereinstimmen.

• Klimaanpassung und Stadtentwicklung: Ein kommunales Klimaanpassungskonzept bündelt Maßnahmen gegen Starkregen, Hitzeinseln und zur Begrünung. In bestimmten Bereichen können daraus Vorgaben für Versickerungsflächen, Fassadenbegrünung oder andere bauliche Anforderungen entstehen, die Investitionsentscheidungen beeinflussen.

• Energie- und Sanierungspflichten: Das Gebäudeenergiegesetz gilt auch in Castrop-Rauxel und stellt Anforderungen an energetische Standards bei bestimmten Modernisierungen. Wenn Sie vor dem Verkauf sanieren, sollten Sie darauf achten, dass die geplanten Arbeiten diese Vorgaben berücksichtigen.