Alarmanlagen – Modelle und Kosten im Überblick
Alarmanlagen bieten effektiven Schutz vor Einbruch und häufig auch vor Brand- und Wasserschäden. Moderne Anlagen lassen sich in Smart-Home-Systeme integrieren und ermöglichen eine bequeme Überwachung von unterwegs. Dabei unterscheiden sie sich vor allem durch ihre Übertragungsart – per Funk oder Kabel – und durch ihren Funktionsumfang.
Wann sind Alarmanlagen sinnvoll?
Im vergangenen Jahr wurden laut Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) etwa 90.000 Einbrüche in Deutschland gemeldet - das entspricht einem Einbruch alle sechs Minuten. Einbrüche verursachen nicht nur materielle Schäden, sondern hinterlassen oft auch ein dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit. Sicherheitstechnik wie eine Alarmanlage kann hier gezielt unterstützen – durch Abschreckung, schnelle Warnung und direkte Benachrichtigung der Bewohner:innen oder eines privaten Sicherheitsdienstes, der im Notfall Polizei oder Feuerwehr verständigen kann. Die Anschaffung ist sinnvoll, wenn:
Sie das Sicherheitsgefühl in Ihrem Zuhause erhöhen möchten.
Sie Ihre Wertgegenstände wie Schmuck, Elektronik oder persönliche Daten effektiv schützen möchten.
Sie häufig außer Haus sind und die Sicherheit auch in Ihrer Abwesenheit gewährleistet sein soll.
Sie im Falle eines Einbruchs schnell informiert werden wollen, um sofort reagieren zu können.
Alarmanlagen: Welche Typen und Arten gibt es?
Alarmanlagen unterscheiden sich in der Art der Verbindung zwischen den Komponenten und in ihrer Funktionalität. Sie arbeiten entweder kabelgebunden oder funkbasiert. Häufig lassen sie sich in ein vorhandenes Smart-Home-Konzept integrieren und so steuern. Welche Vor- und Nachteile verschiedene Alarmanlagen haben, zeigt Ihnen folgende Übersicht:
Funk-Alarmanlagen
Funk-Alarmanlagen übertragen Signale kabellos zwischen Zentrale, Sensoren und Sirene. Die Installation ist unkompliziert, da keine Wände aufgestemmt oder Kabel verlegt werden müssen. So ein System eignet sich daher auch ideal, wenn Sie eine Alarmanlage in einem bestehenden Haus nachrüsten wollen. Zusatzkomponenten wie Bewegungsmelder, Türkontakte oder Kameras lassen sich problemlos einbinden. Bei einem Umzug können Sie die Anlage einfach mitnehmen und neu einrichten.
Prüfen Sie vor der Installation, ob die Funkreichweite in allen Räumen ausreichend ist, besonders bei dicken Wänden oder mehreren Etagen im Haus. Sorgen Sie zudem für regelmäßige Batteriewechsel, um die Funktionstüchtigkeit der Alarmanlage zu gewährleisten.
Kabelgebundene Alarmanlagen
Kabelgebundene Alarmanlagen verbinden die Komponenten über fest verlegte Leitungen, wodurch Störungen und Signalverluste praktisch ausgeschlossen sind. Sie eignen sich vor allem für Neubauten oder umfassende Sanierungen, bei denen die Verkabelung direkt eingeplant werden kann. Die kabelgebundene Alarmanlage im Haus lässt sich auch problemlos mit einer hochwertigen Kamera verbinden, um die Überwachung zu optimieren. Bei einer Nachrüstung in bestehenden Gebäuden kann die Installation jedoch aufwändig sein, weshalb Sie frühzeitig prüfen sollten, ob eine kabelgebundene Lösung sinnvoll ist.
Auch bei einem Stromausfall muss die Alarmanlage weiterhin mit Strom versorgt werden. Dafür eignen sich Notstrom-Akkus, die speziell für Alarmanlagen konzipiert sind und eine unterbrechungsfreie Funktion gewährleisten.
Smarte Alarmanlagen
Smarte Alarmanlagen lassen sich einfach in Ihr Smart-Home integrieren und bieten vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten. Als Komplettsets enthalten sie Sensoren, Kameras, Fensterkontakte, eine Steuerbox und oft auch eine Sirene. Die Installation ist unkompliziert: Sie bringen Sensoren und Kontakte an den gewünschten Stellen an, platzieren die Steuerbox nahe am WLAN-Router und verbinden beides miteinander. Über eine App steuern Sie das System, sehen Live-Bilder der Kameras und erhalten bei Einbruchsversuchen oder verdächtigen Aktivitäten sofort Benachrichtigungen.
Zertifizierungen für Alarmanlagen
Alarmanlagen sollten nicht nur technisch zuverlässig sein, sondern auch bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen. In Deutschland sind vor allem zwei Zertifizierungen relevant: die EN 50131 und die VdS-Klassifizierung. Beide bewerten die Sicherheit und Qualität von Einbruchmeldeanlagen, unterscheiden sich jedoch in ihrem Ansatz und ihrer Anwendung.
EN 50131 ist eine europaweit gültige Norm, die verschiedene Grade der Einbruchssicherheit definiert – von Grad 1 (niedrigstes Sicherheitsniveau) bis Grad 4 (höchstes Sicherheitsniveau). Sie legt Anforderungen an Planung, Installation, Betrieb und Wartung von Alarmanlagen fest.
VdS ist eine deutsche Zertifizierung des VdS Schadenverhütung, die ebenfalls Sicherheitsklassen (A bis C) vergibt. VdS-Zertifizierungen sind in Deutschland versicherungsrelevant und gelten als Qualitätsmerkmal für Planung, Installation und Produktqualität.
Für Wohnhäuser und den Schutz von Personen empfiehlt die Polizei Alarmanlagen nach EN 50131 Grad 2 oder VdS Klasse A. Diese Systeme bieten Schutz gegen typische Eindringlinge, auch bei Einsatz einfacher Werkzeuge und technischer Hilfsmittel.
Funktionen einer Alarmanlage
Eine Alarmanlage erkennt Bewegungen, überwacht Türen und Fenster auf Erschütterungen, Glasbruch oder unbefugtes Öffnen und fertigt Videoaufnahmen an. Moderne Systeme warnen zudem frühzeitig bei Rauchentwicklung, Wasseraustritt oder Feuchtigkeit und erhöhen so den Schutz von Haus und Bewohner:innen.
Einbruchschutz
Eine Alarmanlage schützt Ihr Zuhause effektiv vor Einbrüchen, indem sie bei einem Eindringversuch sofort Alarm schlägt und Bewohner:innen und Nachbar:innen aufmerksam macht. Das erschwert Überfälle und Diebstähle oder verhindert sie bestenfalls ganz.
Neben einer Alarmanlage gibt es weitere wirksame Maßnahmen, um Ihr Zuhause vor Einbrüchen zu schützen. Dazu zählen:
Einbruchssichere Haustüren: Stabilität, Mehrfachverriegelung und geprüfte Sicherheitsbeschläge sind entscheidend.
Rollläden als Schutz: Spezielle Sicherheitsrollläden erschweren das Aufhebeln von Fenstern zusätzlich.
Garagentore und -türen sichern: Automatische Schlösser und stabile Verriegelungen verhindern unbefugtes Eindringen.
Brand- und Wasserschutz
Rauchmelder sind inzwischen Standard in jedem Haushalt. Sie alarmieren bei Rauch- und Brandentwicklung, sodass die Bewohner:innen ausreichend Zeit haben, das Haus sicher zu verlassen und die Feuerwehr zu verständigen.
Auch Wasserschäden durch Rohrbrüche oder auslaufende Geräte können erhebliche Schäden verursachen. Spezielle Sensoren, die an kritischen Stellen angebracht werden, reagieren auf Wasserkontakt oder eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und informieren Sie per SMS oder Sprachnachricht. Durch Wassermelder können Sie schnell handeln und größere Schäden vermeiden.
Erschütterungs-, Glasbruch- und Öffnungsmelder für Türen und Fenster
Diese Melder sind wichtige Komponenten einer Alarmanlage und schützen besonders die häufig genutzten Zugänge ins Haus.
Erschütterungsmelder reagieren auf Vibrationen oder Erschütterungen, die beispielsweise beim Aufhebeln von Türen oder Fenstern entstehen.
Glasbruchmelder erkennen die typischen Frequenzen eines zerbrechenden Fensterglases und lösen sofort Alarm aus.
Öffnungsmelder registrieren das Öffnen von Türen oder Fenstern durch die Überwachung magnetischer Kontakte.
Bewegungsmelder, Videoüberwachung und -aufzeichnung
Bewegungsmelder erfassen Bewegungen im Innen- oder Außenbereich und leiten das Signal an die Alarmzentrale weiter. Häufig sind sie mit der Beleuchtung gekoppelt: Wird eine Bewegung erkannt, schaltet sich das Licht automatisch ein. Das schreckt potenzielle Eindringlinge ab und macht gefährliche Situationen sichtbar.
Überwachungskameras zeichnen verdächtige Bewegungen auf und übertragen Live-Bilder auf Ihr Smartphone – dank Infrarot- oder Nachtsichtfunktion auch bei Dunkelheit. So haben Sie Ihr Zuhause stets im Blick, auch wenn Sie nicht vor Ort sind. Gut sichtbare Kameras wirken zudem abschreckend und verhindern Einbruchsversuche häufig schon im Vorfeld.
Bei der Videoüberwachung müssen die geltenden Datenschutzbestimmungen beachtet werden. Öffentliche Bereiche wie Gehwege und Nachbargrundstücke dürfen nicht gefilmt werden, um die Privatsphäre Dritter zu schützen. Achten Sie daher auf eine gezielte Ausrichtung der Kameras und informieren Sie sich über die rechtlichen Vorgaben.
Elemente einer Alarmanlage
Eine Alarmanlage besteht aus verschiedenen Komponenten, die zusammen den Schutz Ihres Zuhauses gewährleisten. Einige Elemente sind unverzichtbar, andere können je nach Bedarf ergänzt werden. Die wichtigsten Bestandteile sind:
Alarmzentrale: Steuert das gesamte System, empfängt Signale von den Sensoren und löst bei Bedarf Alarm aus.
Sabotageschutz: Verhindert oder meldet Manipulationsversuche an der Anlage oder einzelnen Komponenten.
Benachrichtigungseinheit: Informieren Bewohner:innen per SMS, App oder Anruf über einen Alarm bzw. einen privaten Sicherheitsdienst, der Polizei oder Feuerwehr verständigen kann.
Signalgeber (Sirenen, Blitzlichter): Erzeugen akustische oder optische Signale zur Abschreckung und machen die Nachbarschaft oder Polizei auf die unerlaubte Aktivität aufmerksam.
Erschütterungs-, Glasbruch- und Öffnungsmelder: Erkennen Vibrationen, zerbrechendes Glas oder das Öffnen von Fenstern und Türen.
Bewegungsmelder: Registrieren Bewegungen in einem bestimmten Bereich und melden diese an die Zentrale.
Lichtschranken: Erfassen das Unterbrechen eines Lichtstrahls und lösen bei unbefugtem Zutritt Alarm aus.
Überwachungskameras: Zeichnen Bild- und Videomaterial auf und ermöglichen Live-Überwachung.
Fernbedienungen und Bedienpanels: Erlauben das einfache Aktivieren und Deaktivieren der Alarmanlage.
Was kosten Alarmanlagen?
Professionelle Alarmanlagen mit umfangreichen Funktionen, zertifizierten Komponenten und Integration in Sicherheitsdienste beginnen meist bei etwa 600 Euro und können mehrere tausend Euro kosten. Die Anschaffungskosten hängen stark von Funktionsumfang, Qualität und Hersteller ab. Sehr einfache Systeme sind bereits für unter 100 Euro im Einzelhandel erhältlich, bieten jedoch nur einen begrenzten Schutz und geringe Zuverlässigkeit.
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Neben den Kosten für die Hardware beinhalten die Gesamtkosten einer Alarmanlage für Ihr Haus auch die laufenden Nutzungskosten. Sie entstehen beispielsweise durch
die Wartung der Alarmanlage,
Cloud-Dienste zur Überwachung per Video oder
die Alarmaufschaltung bei privaten Sicherheitsdiensten.
Je nach Anbieter können diese Leistungen monatlich zwischen 10 und 50 Euro kosten.
Förderungen für Alarmanlagen
Eine Förderung für Einbruchschutzmaßnahmen ist über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen des KfW-Kredits 159 möglich. Dieser bietet die Aufnahme eines zinsgünstigen Kredits in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Genutzt werden kann das Förderprogramm für Einbruch- und Überfallmeldeanlagen, Gefahrenwarnanlagen sowie Sicherheits-Technik in Smart-Home-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion.
So finden Sie die richtige Alarmanlage
Die Auswahl der passenden Alarmanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Sie Ihre individuellen Anforderungen und die Gegebenheiten Ihres Zuhauses berücksichtigen. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, die wichtigsten Punkte im Blick zu behalten:
Art der Alarmanlage: Funkbasiert, kabelgebunden, eine Kombination daraus oder smart – was passt am besten zu Ihrem Haus?
Schutzumfang: Welche Bereiche sollen überwacht werden (Innenraum, Fenster, Fassaden, Grundstück)?
Signalstärke und Lautstärke: Wie laut ist die Sirene? Ist die Reichweite der Funksignale ausreichend?
Bedienkomfort: Möchten Sie die Anlage lieber manuell mit Schlüsselschalter oder Fernbedienung oder per App steuern?
Integration ins Smart Home: Soll die Alarmanlage mit anderen Smart-Home-Geräten vernetzt werden?
Installation: Bevorzugen Sie eine professionelle Montage oder die selbständige Installation?
Erweiterbarkeit: Können Sie die Anlage bei Bedarf später um weitere Sensoren oder Kameras ergänzen?
Benachrichtigung: Wie werden Sie im Alarmfall informiert? Per App, SMS oder Anruf?
Zertifizierung: Verfügt die Anlage über anerkannte Sicherheitszertifikate?
Kann ich eine Alarmanlage selbst installieren?
Ob Sie Ihre Alarmanlage selbst montieren oder einen Fachbetrieb beauftragen, hängt von Ihren technischen Fähigkeiten, Ihrem Budget und dem gewünschten Sicherheitsniveau ab. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile beider Optionen auf:
Für eine sichere und zuverlässige Alarmanlage empfiehlt sich die professionelle Montage durch einen Fachbetrieb. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Alarmanlage optimal auf Ihr Zuhause abgestimmt ist, und vermeiden Fehler, die die Wirksamkeit des Systems beeinträchtigen können. Fachleute stellen sicher, dass alle Komponenten sicher und zuverlässig funktionieren. Zudem bieten professionelle Anbieter meist Wartungs- und Supportleistungen an, sodass Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden können. So bleibt Ihre Alarmanlage dauerhaft zuverlässig und schützt Ihr Haus effektiv.
Wir von Aroundhome unterstützen Sie dabei, Ihre Hausprojekte erfolgreich und stressfrei umzusetzen – durch individuelle Beratung und die Vermittlung passender Fachfirmen. Unser Service ist für Sie komplett kostenfrei und unverbindlich, wir finanzieren uns über die Zusammenarbeit mit den Fachfirmen.
Jetzt Fachfirmen finden- > 500.000
erfolgreich an Fachfirmen vermittelte Aufträge pro Jahr
- 15
Jahre Markterfahrung in verschiedensten Branchen
- > 40
Produkte und Dienstleistungen rund ums Eigenheim