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Gefahr von Blackouts: Warum die Steuerbarkeit von Solaranlagen jetzt Thema ist

21.11.2024, 22:18 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Netzinstabilitäten durch die unkontrollierte Einspeisung von Solarstrom könnten zunehmend problematisch werden. Die Diskussion über die Steuerbarkeit von Solaranlagen wird daher immer relevanter.

Sonnenkollektoren auf einem roten Giebeldach bei Sonnenschein

In den letzten Monaten haben Expert:innen immer wieder auf die Risiken hingewiesen, die durch die unkontrollierte Einspeisung von Solarstrom aus immer mehr kleinen Solaranlagen entstehen könnten. Im August 2024 zitierte das Handelsblatt Maik Render, Geschäftsführer des Regionalversorgers N-Ergie für Nürnberg und Umgebung: „Wenn der Zubau einfach ungebremst weitergeht, steigt die Gefahr, dass es zu instabilen Netzsituationen kommt.“

Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) sieht ein Risiko für lokale Stromausfälle insbesondere im Süden und Südwesten Deutschlands, wo es seit Jahren einen Solaranlagen-Boom auf Privathäusern gibt. Auch Enpal und 1Komma5° äußerten im PV Magazine Bedenken und wiesen darauf hin, dass im schlimmsten Fall überhaupt kein Strom mehr zur Verfügung stünde, wenn keine neuen Regelungen getroffen würden.

Steuerbarkeit durch Smart Meter: Eine Lösung für stabile Netze

Um Netzüberlastungen zu verhindern, fordert Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, eine Steuerbarkeit neuer Solaranlagen. Diese soll es Netzbetreibern ermöglichen, Anlagen im Fall drohender Instabilitäten gezielt vom Netz zu nehmen. Das ist jedoch nur möglich, wenn Solaranlagen mit intelligenten Stromzählern, sogenannten Smart Metern, ausgestattet sind. In Deutschland hinkt der Rollout dieser Zähler jedoch hinterher: Während in einigen europäischen Nachbarländern bereits 90 Prozent der Haushalte Smart Meter nutzen, liegt der Anteil in Deutschland gerade einmal bei einem Prozent.

Politische Unsicherheiten verzögern Lösungen

Ab 2025 sollten Haushalte laut Plänen der Ampel-Koalition die Möglichkeit erhalten, Smart Meter zu einem gedeckelten Preis von unter 100 Euro zu erhalten. Ob die Pläne zur Stabilisierung des Stromnetzes noch vor dem Jahreswechsel verabschiedet werden, bleibt jedoch fraglich, da dafür die Zustimmung der Union im Bundestag erforderlich wäre. Diese scheint derzeit aber nicht bereit, SPD und Grünen vor den Neuwahlen entgegenzukommen. Auch sind aufgrund des Bruchs der Koalition mehrere Projekte ins Stocken geraten, welche die verbliebenen Ampel-Parteien noch durchsetzen wollen. Es ist derzeit unklar, ob die Steuerungspflicht für neue Dachanlagen zu den Prioritäten zählt.

Smart Meter: Auch jetzt schon eine sinnvolle Anschaffung

Für Besitzer:innen von Solaranlagen oder Personen, die eine PV-Anlage installieren wollen, kann es sinnvoll sein, bereits jetzt auf ein Smart Meter zu setzen. Sollte eine Steuerungspflicht für Solaranlagen eingeführt werden, stellt eine frühzeitige Installation sicher, dass die nötige technische Ausstattung vorhanden ist und Nachrüstkosten vermieden werden. Darüber hinaus trägt ein Smart Meter aktiv zur Netzstabilität bei, indem es eine präzisere Steuerung der Einspeisung ermöglicht. Gleichzeitig bietet es eine detaillierte Übersicht über die eigene Stromproduktion und den Verbrauch in Echtzeit, was eine effizientere Nutzung des erzeugten Stroms begünstigt.

Angesichts der laufenden Diskussionen über die Netzstabilität und möglicher zukünftiger Regelungen ist es ratsam, sich frühzeitig mit der Installation von Smart Metern auseinanderzusetzen. Das erhöht nicht nur die Planungssicherheit, sondern erleichtert auch die Vorbereitung auf kommende Gesetzesänderungen.

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Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.
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