Sommerurlaub ohne Sorgen – mit dem richtigen Einbruchschutz fürs Haus
Sommerzeit ist Urlaubszeit – und Kriminelle wittern ihre Chance. Doch mit der richtigen Ausstattung an Haus und Grundstück lässt sich das Risiko für Einbrüche deutlich senken. So können Sie Ihr Zuhause effektiv vor ungebetenen Gästen schützen und den Sommerurlaub unbeschwert genießen.
Einbruchrisiko gibt es auch im Sommer
Alle sechs Minuten wird in Deutschland eingebrochen – das zeigen aktuelle Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Jahr 2024 wurden rund 90.000 Einbrüche gemeldet, wobei die durchschnittliche Schadenssumme bei 3.800 Euro lag. Besonders häufig entwendet werden Gegenstände, die sich leicht mitnehmen und schnell verkaufen lassen – etwa Smartphones, Laptops oder Kameras.
Auch wenn die meisten Einbrüche statistisch gesehen in der dunklen Jahreszeit verübt werden, sollten Eigenheimbesitzer die Sommermonate keinesfalls unterschätzen. Denn während der Ferienzeit stehen viele Häuser tage- oder wochenlang leer – und genau das macht sie für Einbrecher besonders attraktiv. Volle Briefkästen, dauerhaft geschlossene Rollläden, keine sichtbaren Lichtveränderungen und eine auffällig ruhige Grundstücksumgebung deuten oft eindeutig auf Abwesenheit hin.
Die gute Nachricht: Mit gezielten Maßnahmen lässt sich das Einbruchsrisiko deutlich senken. Wer sein Grundstück richtig absichert, macht es potenziellen Tätern deutlich schwerer – selbst dann, wenn niemand zuhause ist.
Bauliche Umbaumaßnahmen für mehr Sicherheit am Haus
Wer sein Haus und Grundstück gezielt absichern möchte, kann beim Bau oder bei der Sanierung entscheidende Hindernisse für Einbrecher schaffen. Von sicheren Türen über stabile Fenster bis hin zu durchdachter Umzäunung – auf diese Punkte sollten Sie besonders achten, um Ihr Zuhause einbruchsicher zu machen:
Sichere Türen
Die Haustür ist der wichtigste Zugang zum Haus – und daher auch ein beliebtes Angriffsziel für Einbrecher. Umso wichtiger ist es, auf einbruchhemmende Türen zu setzen. Sie sind mit Sicherheitsschlössern, verstärkten Rahmen und einer Mehrfachverriegelung ausgestattet, die das Aufhebeln deutlich erschweren. Türen aus massivem Stahl oder Holz mit Metallkern bieten einen soliden Schutz.
Auch auf die Details kommt es an: Stabile Türbänder und gut gesicherte Scharniere verhindern, dass die Tür von außen einfach ausgehängt wird. Falls Ihre Haustür Glaselemente hat, sollten sie unbedingt aus Sicherheitsglas bestehen – so wird eine sonst oft genutzte Schwachstelle wirkungsvoll geschlossen.
Ein sinnvoller Einbruchschutz der Garage umfasst neben einem stabilen und einbruchhemmenden Garagentor auch Zusatzschlösser, Schließzylinder mit hoher Sicherheitsklasse und einen elektrischen Garagentorantrieb mit Aufschiebesicherung. Besonders wichtig ist die Tür zwischen Garage und Wohnhaus – ist sie nicht ausreichend gesichert, wird die Garage schnell zum unbeobachteten Zugang ins Haus.
Einbruchhemmende Fenster
Auch Fenster sind oft eine Schwachstelle am Haus, doch mit den richtigen Sicherheitsmerkmalen lassen sie sich effektiv schützen. Einbruchhemmende Fenster verfügen über abschließbare Griffe und Sicherheitsbeschläge mit mehreren Verriegelungspunkten, die das Aufhebeln erschweren. Auch das Rahmenmaterial wirkt sich auf den Einbruchschutz aus:
Kunststoffrahmen haben die geringste Widerstandskraft gegen Aufbruchversuche.
Aluminiumrahmen sind robuster als Kunststoff, besonders wenn sie mit verstärkten Profilen ausgestattet sind.
Holzrahmen können durch ihre massive Bauweise sehr stabil sein, vor allem bei hochwertiger Verarbeitung.
Bei der Verglasung leicht zugänglicher Fenster sollten Sie auf Verbundsicherheitsglas (VSG) setzen. Es besteht aus mehreren Glasscheiben, die mit einer reißfesten Folie verbunden sind. Beim Bruch hält die Folie die Glasscherben zusammen und verhindert oder verzögert das Eindringen.
Eine weitere Art der Sicherheitsverglasung ist Einscheibensicherheitsglas (ESG). Es ist deutlich stabiler als normales Glas und zersplittert beim Bruch in kleine, ungefährliche Teile. Dadurch schützt es bei Unfällen zwar vor Verletzungen, bietet aber keinen Mehrwert beim Einbruchschutz.
Rollläden, Fensterläden und Fenstergitter
Rollläden sind mehr als nur Sicht- und Sonnenschutz: Sie bilden eine stabile Barriere gegen Einbruchsversuche. Besonders Modelle mit verstärkten Lamellen und abschließbaren Kästen erschweren das Aufhebeln. Automatisierte Rollläden, die sich zeitgesteuert öffnen und schließen, können Anwesenheit simulieren und potenzielle Täter abschrecken.
Auch klassische Fensterläden können zum Einbruchschutz beitragen, vor allem wenn sie robust gebaut und abschließbar sind. Gerade bei älteren Gebäuden ohne moderne Rollladensysteme bieten sie einen wichtigen zusätzlichen Schutz vor direktem Zugriff auf die Fenster.
Fenstergitter sind besonders an Kellerfenstern eine praktische Ergänzung. Hier stören sie das Erscheinungsbild nicht, aber verhindern das Eindringen zuverlässig und kostengünstig.
Zaun und Eingangstore
Ein stabiler Zaun und abschließbare Tore bilden eine wirkungsvolle Hürde für ungebetene Gäste. Die Gestaltung macht dabei den Unterschied:
Verankerung und Stabilität: Ein Zaun ist nur so sicher wie seine Verankerung. Achten Sie darauf, dass Pfosten tief und fest im Boden verankert sind, um ein einfaches Umwerfen oder Ausgraben zu verhindern.
Vermeidung von Kletterhilfen: Pflanzen, Mülltonnen oder Zäune mit Querstreben können Einbrechern als Kletterhilfen dienen. Halten Sie den Bereich vor dem Zaun frei und wählen Sie Zäune mit möglichst glatten, schwer zu greifenden Oberflächen.
Automatisierte Tore mit Zugangskontrolle: Elektrisch betriebene Tore mit Codeeingabe, Fernbedienung oder Smartphone-Steuerung erhöhen nicht nur Komfort, sondern kontrollieren auch den Zugang. Bewegungsmelder oder Kameras an Toren können verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen.
Sicherheitstechnik: Wichtige Bausteine eines ganzheitlichen Schutzsystems
Bauliche Maßnahmen lassen sich durch Sicherheitstechnik gezielt ergänzen. Wichtige Komponenten eines gut funktionierenden Sicherheitssystems sind Außenbeleuchtung, Alarmanlagen und Videoüberwachung. Diese technischen Lösungen greifen ineinander und erhöhen gemeinsam die Sicherheit Ihres Hauses.
Außenbeleuchtung: Eine gut durchdachte Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern ist ein wesentlicher Bestandteil jedes effektiven Sicherheitskonzepts. Sie macht dunkle Bereiche auf dem Grundstück sichtbar und erschwert so das unbemerkte Vorgehen von Eindringlingen.
Alarmanlagen: Sie schlagen bei einem Einbruchsversuch sofort Alarm – mit einem lauten Signalton, der Einbrecher abschreckt, Sie warnt und Ihre Nachbarn aufmerksam macht. Moderne Systeme lassen sich per App steuern und überwachen, sodass Sie auch unterwegs und im Urlaub jederzeit informiert bleiben und schnell reagieren können.
Videoüberwachung: Grundsätzlich dürfen Sie Ihr eigenes Grundstück filmen, um Ihr Haus und Eigentum zu schützen. Kameras können unauffällig installiert werden, um im Ernstfall diskret Beweismaterial zu liefern. Gut sichtbare Kameras wirken abschreckend und erhöhen so direkt die Sicherheit. Die Kombination aus beidem trägt effektiv dazu bei, Ihr Eigentum zu schützen und unterstützt im Ernstfall die Polizei bei der Aufklärung. Dabei ist es wichtig, keine öffentlichen Bereiche oder Nachbargrundstücke mitzufilmen. Sobald zum Beispiel Personen an der Haustür erfasst werden könnten, muss die Überwachung gut sichtbar gekennzeichnet sein – etwa durch ein Hinweisschild mit Piktogramm.
Fazit: Mit dem richtigen Sicherheitskonzept sicher durch den Sommer
Einbruchschutz beginnt bei baulichen Maßnahmen wie stabilen Türen, Fenstern und Zäunen und wird durch moderne Sicherheitstechnik wirkungsvoll ergänzt. Entscheidend ist ein durchdachtes Gesamtkonzept, das mechanische und technische Maßnahmen sinnvoll kombiniert. So machen Sie es Einbrechern so schwer wie möglich und können den Sommerurlaub unbeschwert genießen, ohne ständig ans Zuhause denken zu müssen.