Müll richtig entsorgen: gelber Sack, Altpapier, Restmüll oder ganz woanders hin?
Undine Tackmann
2. November 2021
Gehört der grüne Punkt in die gelbe Tonne? Dürfen Taschentücher zum Altpapier und was genau zählt unter Restmüll? Wenn es um die richtige Mülltrennung geht, landen leider immer wieder die falschen Sachen in den falschen Tonnen. Wir zeigen, was wohin gehört und wieso eine richtige Mülltrennung überhaupt so wichtig ist.
Um herauszufinden, wohin Ihr Müll gehört, müssen Sie erst einmal wissen, welche Mülltonnen und Entsorgungsmöglichkeiten es überhaupt gibt. Viele kennen nur den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne, die schwarze Tonne bzw. Restmüll und Altpapier, also die blaue Tonne. Doch das ist nicht alles!
Möglichkeiten der Entsorgung sind:
Gelber Sack/gelbe Tonne
Restmüll
Papiertonne
Glascontainer
Biotonne/Kompost
Wertstofftonne
Sondermüll
Elektroschrott
Spermüll
Altkleider
Leuchtstofflampen, LEDs
Das gehört in die gelbe Tonne bzw. in den gelben Sack
Alles, was einen grünen Punkt hat, gehört in den gelben Sack? Nicht nur! Seit 2009 ist ein grüner Punkt nicht mehr ausschlaggebend dafür, ob etwas in die gelbe Tonne gehört oder nicht. Mittlerweile müssen alle Hersteller Verpackungsmüll so produzieren, dass dieser dem Recycling zugeführt werden kann. Das heißt: Selbst wenn auf Ihrem Joghurtbecher kein Zeichen zu sehen ist, gehört dieser dennoch in den gelben Sack.
Hier gehören hinein:Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium. Das sind beispielsweise Folien, Tuben, Konservendosen oder Plastiktüten. Im gelben Sack zu entsorgen sind außerdem sogenannte Verbundverpackungen wie etwa Getränkekartons. Auch Ihren Coffee-to-go-Becher, die Styroporbox vom Essen zum Mitnehmen oder die Wurstfolie vom Fleischer um die Ecke gehören in die gelbe Tonne. Sie zählen zu den sogenannten Serviceverpackungen, die direkt im Handel befüllt werden.
Gut zu wissen
Ihren leeren Joghurtbecher müssen Sie nicht ausspülen. Es reicht, wenn Sie leere Verpackungen löffelrein entsorgen.
Flaschen ohne Pfand können im gelben Sack entsorgt werden.
Restmüll bzw. schwarze Tonne
Die schwarze Tonne wird leider häufig mit einer Art schwarzem Loch verwechselt. Hier landet gern Müll, der eigentlich auf den Sperrmüll, in die Kleidertonne oder auf den Elektroschrott gehört.
Hier gehören hinein:Asche, Tierkot und Streu, verschmutzte Papiere, Hygieneartikel und Windeln, Staubsaugerbeutel, defekte Glühlampen (außer Leuchtstoffröhren und LEDs),ausgetrocknete Filzstifte, Zigarettenkippen, alte Fotos, zerbrochenes Porzellan oder Glas. Auch kaputte Kunststoff- oder Haushaltsgegenstände können Sie in der schwarzen Tonne entsorgen. Dazu gehören beispielsweise Blumentöpfe oder Spiegel.
Korken sind zu schade zum Wegwerfen!
Kork ist mittlerweile ein begehrter Rohstoffund viel zu schade zum Wegwerfen. Aus Weinkorken können später biologische Dämmstoffe oder Bodenbeläge gemacht werden. Korken können Sie bei einigen Wertstoffhöfen, sozialen Einrichtungen oder auch bei Weinhändlern abgeben.
Katzenstreu gehört in den Restmüll!
Papiertonne bzw. blaue Tonne
Papier ist Papier und gehört deswegen in die Papiertonne? Ganz so einfach ist es leider nicht. So gehören sogenannte Thermodruckpapiere nicht in die blaue Tonne. Hinter dem komplizierten Begriff verbergen sich alltägliche Sachen wie Kassenbons oder Fahrkarten. Auch imprägnierte und beschichtete Papiere, z. B. Käsepapier, Kohlepapier, Styropor und Tapetenreste sind tabu. Verschmutzte Papiere wie gebrauchte Taschentücher sowie mit Essensresten verschmiertes Papier haben in der Papiertonne ebenso nichts zu suchen.
Hier gehören hinein: Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Verpackungen aus Pappe oder Geschenkpapier.
Nicht alles an Papier und Pappe gehört in die blaue Tonne.
Altglas bzw. Glascontainer
Beim Altglas wird zwischen Grün-, Braun- und Weißglas unterschieden. Manchmal auch nur zwischen Grün- und Weißglas. Blaues oder andersfarbiges Glas gehört zum Grünglas. Oftmals landen jedoch auch gläserne Gegenstände im Glascontainer, die dort nichts zu suchen haben.
Hier gehören hinein: Getränkeflaschen aus Glas, Konservengläser (ohne Deckel, die gehören in die gelbe Tonne), Flakons aus Glas, sonstiges Verpackungsglas
Bitte entsorgen Sie Steingutflaschen (gehört in die gelbe Tonne), Glühbirnen oder feuerfestes Glasgeschirr nicht im Glascontainer. Auch Keramik und Porzellan stören beim Glasrecycling. Sie kommen in die Restmülltonne.
Gut zu wissen
Schmeißen Sie alte Marmeladen- oder andere Konservengläser in die Glastonne, haben Sie idealerweise vorher die Deckel aus Kunststoff oder Metall in den gelben Sack entsorgt. Ups, vergessen? Keine Sorge! Moderne Glassortieranlagen können die Deckel nachträglich heraussammeln und recyceln.
Entfernen Sie vor der Entsorgung von Ihrem Altglas die Deckel.
Biotonne oder Kompost
Was gehört auf den Kompost? Was lockt nur Ratten und Waschbären an? Fakt ist, nicht alle Essenreste sollte auf dem Kompost landen. Häufig darf in einer Biotonne mehr entsorgt werden, als auf einen Kompost.
In die Biotonne dürfen: Pflanzenreste, Gartenabfälle, Obst- und Gemüseabfälle, Kaffee- und Teefilter. In Abhängigkeit der Vorgaben Ihrer Kommune bzw. Stadt dürfen ggf. auch Fleisch- und Fischreste in der Biotonne entsorgt werden.
Auf den Kompost im Garten dürfen: Krautige Gartenabfälle, Rasenschnitt, zerkleinerter Gehölzschnitt, Küchenabfälle wie gängige Obst- und Gemüsereste, Teebeutel, Kaffeesatz, zerdrückte Eierschalen sowie zerkleinerte Schalen von Bio-Südfrüchten und Bio-Bananen. Auch Kleintierkot und Giftpflanzen dürfen auf dem Kompost entsorgt werden. Wenn Sie Haustiere wie beispielsweise einen Hund haben, der Sachen von draußen aufnimmt, sollten Sie hierbei jedoch vorsichtig sein.
Gut zu wissen
Sogenannte Biokunststofftüten sind häufig nicht so gut geeignet. Der Grund: Sie verrotten nicht schnell genug und hinterlassen winzige Reste im Kompost. Diese gelangen dann mit dem Kompost auf Ackerflächen oder in den heimischen Garten.
Verarbeitete Lebensmittel auf dem Kompost locken Tiere wie Waschbären an.
Sondermüll
Manche Produkte enthalten schädliche Inhaltsstoffe und dürfen deswegen nicht über den Restmüll entsorgt werden. Ihren Sondermüll können Sie bei kommunalen Sammelstellen abgeben. Auch in Supermärkten können Sie bestimmte schadstoffhaltige Produkte abgeben, wie beispielsweise Batterien.
Zum Sondermüll gehören:Renovierungsabfälle, Reinigungsmittel, nicht vollständig geleerte Spraydosen, Gartenchemikalien mit Gefahrstoffsymbolen, quecksilberhaltige Thermometer, Batterien, Akkus und Altöl.
Viele Supermärkte oder Baumärkte bieten Sammelstellen für Batterien an.
Elektroschrott
Seit 2006 gibt es die Vorschrift, dass Elektroschrott bzw. kleinere Elektrogerätegetrennt vom Restmüll entsorgt werden müssen. Dazu gibt es häufig kommunale Sammelstellen. Seit 2016 können Sie auch bei größeren Händlern Geräte mit einer maximalen Kantenlänge von 25 cm abgeben. Beim Neukauf eines größeren Alltagsgerätes wie z. B. einem Kühlschrank, können Sie Ihr altes Gerät auch direkt dort abgeben.
Als Elektroschott zählen: Toaster, Kaffeemaschine, Handy, Bügeleisen, Laptops, Scanner, Drucker, blinkende Turnschuhe und Kabel.
CDs und DVDs können recycelt werden!
Richtig entsorgt eignen sich die Datenträger optimal, um daraus neueSilberlinge oder andere Kunststoffbauteile herzustellen. Deswegen gibt es bei vielen Elektromärkten Sammelstellen für CDs und DVDs. Zerkratzen Sie vorher die Scheiben, um sensible Daten zu vernichten.
Elektroschrott sollte unbedingt getrennt entsorgt werden.
Sperrmüll
Wie es der Name schon verrät, zählen unter Sperrmüll große, sperrige Sachen, die in herkömmliche Abfallbehälter nicht reinpassen. In Abhängigkeit der Entsorgungsvorschriften Ihres Landkreises gibt es ggf. kostenfreie Sammelstellen für Sperrmüll oder Abholungstermine.
Zum Sperrmüll zählen:Möbel, Matratzen, Tapetenreste, alte Teppiche.
Unser Tipp
In manchen Landkreisen werden auch große und kleine Elektrogeräte bei der Sperrmüllsammlung mitgenommen. Informieren Sie sich daher vorher beim Entsorger.
Sperrmüll wird in manchen Landkreisen kostenlos abgeholt.
Altkleider bzw. Altkleidertonne
Alte oder aussortierte Kleidungsstücke, welche jedoch noch tragbar sind, können Sie in Altkleidertonnen oder in Kleiderkammern abgeben. Kaputte Kleidung gehört jedoch nicht in die Kleidertonne, sondern in den Restmüll!
Zu Altkleidern zählen: Kleidungsstücke, Schuhe, Gürtel, Taschen, Rucksäcke.
Intakte Kleidung können Sie in Altkleidertonnen werfen und somit spenden.
Leuchtstofflampen und LEDs
Auch wenn LEDs eine super Sache zum Einsparen von Energie sind, gehören sie nicht einfach in die Mülltonne. Gleiches gilt für Leuchtstofflampen. Beide müssen zu speziellen Sammelstellen wie beispielsweise in Supermärkten oder Baumärkten gebracht werden. Die Abgabe ist in der Regel kostenfrei und unkompliziert.
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