Mehr Gewinn für Netzbetreiber, höhere Preise für Verbraucher
Die Bundesnetzagentur plant höhere Renditen für Netzbetreiber. Das dürfte die Strom- und Gaskosten für Haushalte erhöhen.
Die Bundesnetzagentur plant, den Netzbetreibern höhere Renditen zuzugestehen. Für Verbraucher:innen könnte das höhere Netzentgelte und damit steigende Strom- und Gaskosten bedeuten.
Kritik der Netzbetreiber ist, die aktuell von der Bundesnetzagentur zugebilligte Eigenkapitalverzinsung sei im internationalen Vergleich zu gering. Dadurch werde es immer schwieriger, Investoren für den Ausbau der Strom- und Gasnetze zu gewinnen. Behördenchef Klaus Müller erklärte, dass es sich bei der geplanten Anpassung um eine „methodische Änderung“ handele, die höhere Erträge für die Betreiber vorsieht.
Steigende Netzentgelte „logische Folge“
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) erklärte zuletzt, der Finanzierungsrahmen für die Netze müsse verbessert werden. Nötig sei es dafür, dass die Bundesnetzagentur Investitionen für die Betreiber attraktiv mache. „Ohne Netzausbau keine Energiewende. Dafür braucht es bessere Bedingungen“, so Reiche. Bundesnetzagentur-Präsident Müller betonte, zwischen den Aussagen von Ministerin Reiche und den Vorbereitungen der Bundesnetzagentur zur künftigen Eigenkapitalverzinsung bestehe „nicht der geringste Widerspruch“.
Müller rechnet damit, dass die Netzentgelte für Verbraucher:innen steigen werden: „Das ist eine logische Folge des weiter zunehmenden Netzausbaus. Aber natürlich auch die Folge einer höheren Eigenkapitalverzinsung.“ Zugleich betonte er, dass die Bundesnetzagentur die Auswirkungen auf die Haushalte abmildern wolle, indem Bürokratie abgebaut und die Effizienzanforderungen an die Netzbetreiber erhöht werden.
