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Sanfter Schlag oder Volltreffer? So unterschiedlich erwischt die Grundsteuer Hausbesitzer

Lesezeit: 2 min Claudia Mühlbauer

Im Schnitt sollte die Grundsteuerreform Eigentümer:innen nicht stärker belasten. Je nach Bundesland fallen die Kosten aber deutlich höher aus.

Luftaufnahme von Häusern in einer kleinen Gemeinde in Deutschland

In den 100 größten deutschen Städten ist die Grundsteuer B im Schnitt um 9,2 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das IW Consult-Grundsteuerranking im Auftrag von Haus & Grund Deutschland. Kai Warnecke vom Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer kritisiert: „Viele Städte und Gemeinden haben die Reform für satte Steuererhöhungen genutzt. Es wurde nicht einfacher, es wurde nicht gerechter und für viele Bürgerinnen und Bürger wurde es teurer.“ Die neue Grundsteuer gilt seit dem 1. Januar 2025 für alle Eigentümer:innen.

Besonders hohe Anstiege in Baden-Württemberg

Regional fällt die Belastung sehr unterschiedlich aus. Besonders drastisch steigen die Kosten in Baden-Württemberg: Im Mittel erhöht sich die jährliche Grundsteuer hier um 359 Euro auf 787 Euro. Die höchste Grundsteuer ist laut dem Report mit durchschnittlich 1.377 Euro in Tübingen zu zahlen. Danach folgen Mannheim, Heidelberg, Stuttgart und Karlsruhe.

Dass die fünf teuersten Städte in Baden-Württemberg liegen, lässt sich durch das dort geltende Berechnungsmodell erklären, das Fläche und Bodenwert stark gewichtet. Häuser mit großen Grundstücken sind dadurch besonders betroffen.

Berlin führt die Bundesländer-Rangliste an

Im Bundesländervergleich liegt Berlin an der Spitze: 2025 fallen hier durchschnittlich 850 Euro Grundsteuer an. Das entspricht einem Anstieg um 164 Euro. Im bundesweiten Mittel liegt der Betrag bei 545 Euro.

Unter den 100 größten Städten Deutschlands ist die Grundsteuer in Zwickau mit 258 Euro pro Jahr am geringsten. In Tübingen, der teuersten Stadt, fällt der Jahresbetrag für vergleichbare Immobilien etwa 434 Prozent höher aus.

Unterschiedliche Berechnungsmodelle führen zu Unmut

Trotz der Absicht, eine Gleichbehandlung durch die Reform herzustellen, bestimmen Länder- und Städtepolitik die Höhe der Grundsteuer stark. Die flächenbasierten Modelle in Bayern und Niedersachsen führen dabei zu vergleichsweise moderaten und transparenten Steuerbeträgen. Das wertorientierte Modell Baden-Württembergs verursacht dagegen oft deutlich höhere Kosten. Auch das Bundesmodell hat in vielen Städten spürbare Steueranstiege zur Folge. Die Komplexität und mangelnde Transparenz des Modells spiegeln sich laut Haus & Grund in 2,8 Millionen eingereichten Einsprüchen wider.

Der Steuerzahlerbund hält die neue Grundsteuer in Teilen für verfassungswidrig. Am 10. Dezember wird der Bundesfinanzhof erstmals über die Rechtmäßigkeit der Reform entscheiden. Millionen Eigentümer:innen könnten dadurch Gewissheit bekommen.

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