Markt im Aufwind: Wohin steuern die Immobilienpreise?
Eine aktuelle Prognose zeigt erneut steigende Immobilienpreise für kommendes Jahr. Gleichzeitig legen auch die Zinsen wieder leicht zu.
Die Immobilienpreise in Deutschland haben im laufenden Jahr um etwa 3 Prozent zugelegt und auch für 2026 zeichnet sich ein ähnlicher Anstieg ab. In Ballungszentren und insbesondere in den Metropolen könnte der Preiszuwachs sogar bei 4 bis 5 Prozent liegen. Davon geht Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, aus: „Es gibt keine Anzeichen, dass die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt nachlässt.“
Gleichzeitig weist er darauf hin, dass weiterhin zu wenig neu gebaut wird und das Angebot an Bestandsimmobilien in gefragten Regionen knapp bleibt. Anhaltend stark steigende Mieten und gestiegene Gehälter würden den Wunsch nach Wohneigentum zusätzlich fördern. Seit 2024 ist wieder eine höhere Nachfrage nach Baufinanzierungen zu verzeichnen – eine Entwicklung, die sich laut Neumann 2026 fortsetzen dürfte.
Zinsen mit leichter Aufwärtstendenz
Die Zinsen für eine zehnjährige Baufinanzierung lagen 2025 zwischen 3 und knapp 3,5 Prozent. Florian Pfaffinger, Mitglied des Expertenrats von Dr. Klein, rechnet für das erste Halbjahr 2026 mit einem Zinskorridor von 3,1 bis 3,7 Prozent. Grund dafür seien stabile Wirtschaftsdaten und die Erwartung eines leichten Konjunkturaufschwungs in Deutschland und der Eurozone. Die Inflation könnte im kommenden Jahr vor allem aufgrund fallender Energiepreise leicht sinken.
Ein weiterer Faktor für die Entwicklung der Bauzinsen ist die steigende Staatsverschuldung. So plant die Bundesregierung 2026 ein Rekordvolumen an neuen Bundesanleihen, was die Erwartungen der Investoren an Renditen erhöht. Nach Einschätzung von Pfaffinger dürften die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen zwischen 2,6 und 2,9 Prozent liegen und damit leicht steigen. Gleichzeitig könnten geopolitische und handelspolitische Spannungen die Zinsentwicklung weiter beeinflussen.