Frischer Schub für E-Mobilität: Das bringt die neue Förderung
Die Bundesregierung will Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Kauf von E-Autos und Plug-in-Hybriden entlasten.
Die Bundesregierung hat im Rahmen des Koalitionsausschusses in der vergangenen Woche ein neues Förderprogramm für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride beschlossen. Ziel ist es, die heimische Autoindustrie zu stärken und den Absatz von E-Autos zu steigern. Insgesamt werden 3 Milliarden Euro über den Klima- und Transformationsfonds bereitgestellt. Damit könnte der Kauf von etwa 600.000 Fahrzeugen gefördert werden.
Die Finalisierung des Programms ist bis Ende 2025 geplant. Der Start der Förderung ist für 2026 vorgesehen, sofern die EU-Kommission ihre Zustimmung erteilt.
Bis zu 5.000 Euro Förderung möglich
Die Prämie richtet sich vor allem an Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen und soll mindestens 3.000 Euro betragen. Pro Kind ist eine Erhöhung um 500 Euro auf maximal 4.000 Euro vorgesehen. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 3.000 Euro sollen zusätzlich 1.000 Euro erhalten.
Die Förderung ist an eine Obergrenze beim Jahreseinkommen gekoppelt: Nur Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 80.000 Euro können die Prämie beanspruchen. Für jedes Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 5.000 Euro.
Lob für die Rückkehr zur Prämie, Kritik an der Ausgestaltung
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) begrüßt die Rückkehr der Förderung nach dem abrupten Ende des Umweltbonus Ende 2023. Positiv sei insbesondere die Entlastung von Mittelschicht-Haushalten mit einem Bruttojahreseinkommen bis 80.000 Euro. Kritisch sieht der Verband jedoch fehlende Impulse bei gebrauchten Elektrofahrzeugen mit geringer Laufleistung. Diese wären für „Kundinnen und Kunden preissensibler Einkommensgruppen, die sich nie einen Neuwagen leisten würden“, interessant.
Kritik an der Einkommenshöchstgrenze kommt hingegen von der Fraktion der Linken. Auch die Einbeziehung von Plug-in-Hybriden stößt auf Widerstand. „Damit fehlt nicht nur wieder ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität, dieses Programm zeigt auch, dass es die Lebensrealität von Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen nicht versteht“, kommentiert Agnes Conrad, Sprecherin für Automobilpolitik. Eine bessere Alternative sei ein Social-Leasing-Modell, bei dem Haushalte Elektrofahrzeuge später kostengünstig erwerben könnten.
Auch die Grünen kritisieren, dass die Förderung für Haushalte, die „weit über dem Durchschnitt verdienen“, zugänglich sein soll. Weiterhin würde damit auch der Kauf schwerer, klimaschädlicher SUVs subventioniert. Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, fordert stattdessen „eine klare Fokussierung der Förderung auf kleine Elektrofahrzeuge für Menschen, die sich den Umstieg sonst nicht leisten können“.