Solaranlagen im Jahr 2021: Zahl der Installationen steigt weiter
Claudia Mühlbauer
9. März 2022
Solaranlagen auf Hausdächern werden in immer mehr Regionen zur Pflicht. Aber auch die Anreize und Förderungen steigen. Im Jahr 2021 wurden deutlich mehr Photovoltaikanlagen installiert als noch im Vorjahr, Solarthermie ist ähnlich beliebt wie 2020. Bei den Gründen, aus denen sich Privatpersonen für Solaranlagen entscheiden, liegen Klimabewusstsein, Unabhängigkeit von den Weltmärkten und das Sparpotenzial ganz vorne.
2021 lag die Bruttostromerzeugung in Deutschland bei 579,1 Milliarden Kilowattstunden. Erneuerbare Energieträger hatten daran insgesamt einen Anteil von 40,9 Prozent, Solarstrom aus Photovoltaikanlagen lag bei 8,5 Prozent.
Laut Bilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden 2021 etwa 240.000 neue Photovoltaiksysteme installiert – im Vorjahr waren es 184.000 Anlagen. Vor allem in Eigenheimen erfreuen sich Solaranlagen immer größerer Beliebtheit, ebenso stiegen die Zahlen in Solarparks stark an. Solarsysteme auf Gewerbedächern haben sich hingegen verringert.
Nachfrage nach Solarheizungen auf Vorjahresniveau
Etwa 81.000 neue Solarthermieanlagen wurden 2021 installiert. Damit ist die Nachfrage von Solarheizungen laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH) und BSW etwa auf dem gleichen Niveau wie im letzten Jahr. Insgesamt sind in Deutschland aktuell etwa 2,5 Millionen Solarwärmesysteme im Einsatz.
Immer mehr Hausbesitzer:innen setzen auf Solarenergie zur Strom- und Wärmeerzeugung.
Sonnenstunden in Deutschland
2021 schien die Sonne durchschnittlich 1.650 Stunden. Damit war das Jahr auffallend sonnenscheinreich. Die Bundesländer mit den meisten Sonnenstunden waren Baden-Württemberg, Bayern und das Saarland.
Solartrend ist ungebrochen
Seitdem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten ist, besteht im Neubau die Pflicht, mindestens eine Form erneuerbarer Energien zu nutzen. Da Solarthermieanlagen vergleichsweise günstig sind und sich auch Photovoltaikanlagen recht schnell amortisieren, sind beide Systeme nach wie vor beliebt.
Vorangetrieben wird der Solarausbau zudem durch die Solarpflicht, die in manchen Kommunen und Städten bereits gilt und in einigen Bundesländern zumindest beschlossen ist. Auch bundesweit soll sie noch gesetzlich verankert werden.
Immer mehr Personen wollen unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz bzw. von den schwankenden Preisen fossiler Brennstoffe sein. Sowohl die Netzstromkosten als auch die Öl- und Gaspreise sind 2021 deutlich gestiegen.
Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 786 Megawatt Leistung durch Photovoltaiksysteme zugebaut. Die Verteilung auf die einzelnen Bundesländer sah dabei folgendermaßen aus:
Ausblick für 2022 und die kommenden Jahre
Die CO2-Steuer erhöht sich für das Jahr 2022 von 25 auf 30 Euro pro Tonne CO2. Dies und der Anstieg der Marktpreise für Öl und Gas dürfte weiterhin dafür sorgen, dass mehr Solaranlagen eingebaut werden. Auch stehen nach wie vor verschiedenste Förderprogramme für Solaranlagen zur Verfügung, die bei der Finanzierung helfen können.
Die Förderungen für Photovoltaikanlagen werden voraussichtlich in Zukunft ausgeweitet. Das soll unter anderem zu einer geringeren Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe führen. Gleichzeitig wurden neue Ausbauziele für erneuerbare Energien formuliert: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stromverbrauchs aus regenerativen Quellen stammen. Genaueres wird im Rahmen des „Osterpakets“ zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bekanntgegeben.
Ab 2028 müssen zur Zielerreichung jährlich 20 Gigawatt Leistung zugebaut werden.
Beschlossen wurde bereits, dass die EEG-Umlage vorzeitig zum 01. Juli 2022 abgeschafft wird. Zukünftig fällt keine Umlage mehr auf den Eigenverbrauch von Solarstrom an.
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