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Was Sie jetzt tun sollten:

Das bedeutet der Wegfall der EEG-Förderung für Ihre Solaranlage

Christina Tobias, Online-Redakteurin
Christina Tobias
18. Januar 2022

Seit dem 1. Januar 2021 können Sie für eine Photovoltaikanlage, die älter als 20 Jahre ist, keine Einspeisevergütung für Solarstrom mehr erhalten. 2022 läuft die EEG-Förderung für weitere Anlagen ab, die in die Jahre gekommen sind. Wir verraten Ihnen drei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Ü20-PV-Anlage trotzdem weiter effizient nutzen können.

Option 1: Weiternutzung für den Eigenverbrauch

Den gewonnenen Strom einfach für den Eigenbedarf zu nutzen, gilt derzeit als die finanziell beste Lösung. Wenn Sie noch keinen Batteriespeicher haben, ist jetzt der ideale Zeitpunkt dafür. Je nachdem, wie groß Ihre Photovoltaikanlage ist, können Sie so auch Ihren derzeitigen Eigenverbrauch am Solarstrom erhöhen. Zum Beispiel ist es möglich, Ihre Elektroheizung mit Strom zu versorgen oder ein Elektroauto durch eine Wallbox mit der Anlage zu laden. Auch ein smartes Zuhause mit einer großen Ausstattung muss so kein Zukunftstraum mehr sein.

Beispielrechnung Eeg Umlage
Wenn Sie Ihren Solarstrom selbst verbrauchen, können Sie jährlich mehr als 1.000 Euro sparen.

Option 2: Vermarktung des Solarstroms an neue Abnehmer

Wollen Sie Ihren Solarstrom an Dritte verkaufen, müssen Sie einen Vertrag mit einem Energieversorgungsunternehmen, einem Stromhändler oder den Stadtwerken schließen.

Für die Einspeisung und Weiterleitung des Stroms kommen außerdem Netzentgelte und Umlagen hinzu. Da der Preis bei einer Direktabnahme aber Verhandlungssache ist und Sie zudem keinen Zwischenhändler haben, kann die Vermarktung für Sie trotzdem gewinnbringend sein.

Der Verkauf des Solarstroms an einen Direktvermarkter lohnt sich meist nur dann, wenn Ihre Photovoltaikanlage eine Leistung von mindestens 100 Kilowatt hat. Der Preis für den Solarstrom liegt hier auf der Höhe des Börsenstrompreises, der sich aktuell bei etwa 5 Cent/kWh befindet. Aber auch in diesem Fall müssen Sie Gebühren zahlen, sodass sich das Geschäft nur bei einer großen Photovoltaikanlage rentiert.

Unser Tipp:

Sie können Option 1 und 2 auch miteinander verbinden. In diesem Fall verkaufen Sie nur den Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen, an einen Direktvermarkter.

Option 3: Verkauf der Photovoltaikanlage

Als letzte Maßnahme können Sie Ihre Photovoltaikanlage auch abbauen und die funktionsfähigen Komponenten verkaufen. Wenn die Anlage technisch aber noch einwandfrei funktioniert, ist das die derzeit am wenigsten lukrative Lösung. Bevor Sie den Verkauf Ihrer Anlage in Erwägung ziehen, sollten Sie unbedingt zuerst den zu erwartenden Erlös aller Optionen berechnen, damit Sie den Verkauf später nicht bereuen.

Unser Tipp:

Solar- und Windbranche sehen den Umstieg von Atom- und Kohlestrom auf erneuerbare Energien gefährdet, wenn durch den Wegfall der EEG-Förderung Tausende Photovoltaikanlagen vom Netz gehen sollten. Wenn Sie sich mehr Möglichkeiten nach dem Aus der Förderung wünschen, können Sie sich einem Verband anschließen, der gegenüber der Politik für Ihre Rechte eintritt. Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. fordert z. B. einen barrierefreien Weiterbetrieb der Solaranlagen.