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Solarstrom boomt

2020 gab es 25 Prozent mehr Solarinstallationen als im Vorjahr

Redaktionsbild von der Autorin
Undine Tackmann
11. Januar 2021

Ein Blick durch die Nachbarschaft zeigt: Solaranlagen auf Hausdächern sind längst keine Seltenheit mehr. Im Jahr 2020 stieg laut Bundesverband Solarwirtschaft die Installation von Solardächern in Deutschland um 25 Prozent an. Grund dafür seien unter anderem ein erhöhtes Klimabewusstsein, sinkende Solartechnik-Preise sowie der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit.

Höchste Zuwächse für Solarstromerzeugung

Egal ob Photovoltaik für Strom oder Solarthermie für Heizwärme - Solaranlagen gewinnen an zunehmender Beliebtheit. So ergab die vorläufige Jahresbilanz des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), dass 2020 in Deutschland 25 Prozent mehr Solardächer als im Vorjahr installiert wurden. Die Solarstromerzeugung verzeichnete dabei die höchsten Zuwächse im Kraftwerksvergleich.

Solaranlage wird auf dem Dach montiert
Photovoltaikanlagen werden vor allem für Privatverbraucher immer wichtiger.

Mehr Unabhängigkeit, geringere Anschaffungskosten

Die Gründe für den rasanten Anstieg an Photovoltaik sieht die BSW nicht nur beim inzwischen in der Gesellschaft angekommenen Klimabewusstsein. Immer mehr Privatpersonen streben eine höhere Unabhängigkeit an. Denn im Gegensatz zu den stetig sinkenden Anschaffungskosten für Solartechnik steigen die öffentlichen Netzstrompreise jährlich weiter an. Hinzu kommen verbesserte Fördermöglichkeiten für Heizungsmodernisierungen sowie der wachsende Umstieg auf Elektromobilität.

Mindestens eine Form erneuerbarer Energien verpflichtend

Mit Inkraftreten des neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Bauherren dazu verpflichtet, sich für mindestens eine Form erneuerbarer Energien zu entscheiden. Das GEG ersetzt und vereinheitlicht die bisherigen Regelungen im Energierecht.

Fast jede zehnte verbrauchte Kilowattstunde aus Solarenergie

Trotz Coronakrise konnte die Solarbranche auftretende Marktbarrieren abbauen und weiter wachsen. Somit stamme in Deutschland laut Bilanz des BSE nahezu jede zehnte im vergangenen Jahr verbrauchte Kilowattstunde aus Solarenergie. Um die Klimaziele erreichbar zu machen und eine Stromlücke zu vermeiden, will die Bundesregierung bis zum Ende des Jahrzehnts die solare Kraftwerksleistung verdoppeln. Energie- und Klimawissenschaftler halten sogar eine Verdreifachung für erforderlich.

Häusereihe mit Solaranlagen auf Dächern
Solaranlagen auf Wohnhäusern sind mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Auch Solarthermieanlagen gefragt

Ebenso zog die Nachfrage für solarthermische Anlagen an. Laut BSW stieg nach einem jahrelangen Rückgang der Absatz von Solarheizungen im letzten Jahr um über 25 Prozent. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres verzeichnete das Bundesamt für Wirtschaft sogar eine Verdreifachung der Antragszahlen für Zuschüsse solarthermischer Anlagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Ausblick für 2021

Die Solarwirtschaft blickt zuversichtlich in das Jahr 2021. Es wird erwartet, dass die Bundesregierung noch vor der Bundestagswahl im September in Übereinstimmung mit der EU die Klimaziele und das Solarisierungstempo anheben wird. Selbst unter Pandemie-Bedingungen sind private Verbraucher bereit, in Solarenergie zu investieren. Zudem wäre nach Angaben der BSW eine Verdoppelung bis Verdreifachung des jährlichen PV-Ausbautempos erforderlich, um das Aufreißen einer Stromerzeugungslücke zu verhindern.

Solaranlage auf dem Dach
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